Rhein-Kreis Neuss Polizeichef: Personalmangel ist nicht dramatisch

Rhein-Kreis Neuss · Die Kritik der Polizeigewerkschaft GdP, die einen Mangel an Personal im Rhein-Kreis kritisiert, beschäftigt auch Polizeichef Jürgen Petrauschke. "Die Sicherheit der Menschen im Kreis liegt uns allen am Herzen", sagte der Landrat. "Zur Erfüllung ihrer Aufgaben braucht die Polizei entsprechendes Personal." Zwar sei die Situation durchaus nicht so dramatisch wie in den Nachbarkommunen, doch Petrauschke weiß um die Personalsituation seiner Leute. Einfluss darauf nehmen kann er aber nur begrenzt. "Das Land weist uns die Kollegen zu", sagt Polizeisprecherin Diane Drawe über die Kreispolizei, die 700 Mitarbeiter, davon 500 Polizeibeamte, beschäftigt. Das Land berechne die Zuteilung, die unter der Bezeichnung "belastungsbezogene Kräfteverteilung" dem Anspruch folgt, dass die Polizeikräfte dort konzentriert werden, wo die größten Anforderungen bestehen.

Fest stehe, so Drawe, dass es keine Pläne gibt, Wachen teilweise oder ganz zu schließen. Die Warnung davor kommt von der GdP des Rhein-Kreises. Ihr Vorsitzender Udo Fischer kennt die Sorgen der Kollegen. Morgen will er mit zehn Mitstreitern vor dem Kaufhof bei einer Mahnwache über die Situation informieren. "Wir haben zu lange den Mund gehalten", sagt der Polizist, der auf die Kreispolizei viele Probleme zukommen sieht: den steigenden Altersdurchschnitt wegen des demografischen Wandels etwa, die Zunahme der Krankheitsfälle und den Fachkräftemangel, dem entschlossener entgegen getreten werden müsse, so Fischer. Die Gewerkschaftsmitglieder wollen am morgigen Mittwoch von 12 bis 17 Uhr an der Niederstraße vor dem Kaufhof ihr Zelt aufbauen, dort Flyer verteilen und mit den Passanten ins Gespräch kommen. Auch die lokale Politik hat die Gewerkschaft zu der Mahnwache eingeladen. Darunter natürlich auch Polizeichef Petrauschke – eine Zusage gab der jedoch nicht.

(hko)
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