Meerbusch Polizei stellt tote Tiere sicher

Büderich Ein bestialischer Verwesungsgeruch habe ihn aufmerksam gemacht, berichtet der Büdericher Thomas Nachtigal. Am Samstagabend entdeckte er in Büderich an der Stadtgrenze zu Düsseldorf tote Krähen, einen toten Bussard und eine Vogelfalle und rief daraufhin die Polizei.

Büderich Ein bestialischer Verwesungsgeruch habe ihn aufmerksam gemacht, berichtet der Büdericher Thomas Nachtigal. Am Samstagabend entdeckte er in Büderich an der Stadtgrenze zu Düsseldorf tote Krähen, einen toten Bussard und eine Vogelfalle und rief daraufhin die Polizei.

Die rückte sofort aus, um sich vor Ort ein Bild von der Umgebung des Jäger-Schießstandes zu machen. Nachtigal ist inzwischen auch der Polizei kein Unbekannter mehr. Der 37-Jährige lässt in Sachen Natur- und Tierschutz seit Monaten nicht locker. Er meldet illegale Luderplätze, unverhältnismäßiges Anfüttern, Giftköder im Naturschutzgebiet und vieles mehr. Bei behördlichem Desinteresse scheut sich der Meerbuscher auch nicht, höhere Stellen im Umweltministerium oder im Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz einzuschalten. Auf diese Art und Weise konnten zwei illegal gehaltene Bussarde gerade noch vor einem elenden Tod bewahrt werden.

Nun kämpft der Büdericher um zwei Füchse, die auf Betonboden in einem - wie er sagt - viel zu kleinen Verhau gehalten werden. "Das perverse an der Sache ist, dass die Tiere immer wieder Todesängsten ausgesetzt werden", sagt Nachtigal. Inzwischen kümmert sich das Landesamt um die Angelegenheit. Die in Grevenbroich gefangen gehaltenen Füchse werden in einer so genannten Schliefenanlage (einem künstlich angelegten Tunnel und Röhrensystem) ausgesetzt, um Jagdhunde zu schulen (die NGZ berichtete). "Und das immer wieder und immer wieder", sagt Nachtigal. Illegal sei das nicht, gleichwohl unterliege diese Art der Hundeausbildung ganz präzisen Vorschriften und der regelmäßigen Aufsicht der zuständigen Behörden. Die müssten also von den "katastrophalen Zuständen", unter denen die Füchse gehalten werden, gewusst haben, schlussfolgert Nachtigal und schaltet das Landesamt ein. "Um zu klären, ob die Anlage eventuell gegen das Tierschutzgesetz verstößt, sind von mir die entsprechenden Maßnahmen veranlasst worden", informiert dessen Vertreter Gregor Kampmann schriftlich. Über das Ergebnis der Prüfung werde er den Büdericher unterrichten, erklärt Kampmann.

(NGZ)
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