Rhein-Kreis Neuss Polizei nimmt Raser an 30 Orten ins Visier

Rhein-Kreis Neuss · Landesweit wird morgen mit dem inzwischen dritten Blitzmarathon in diesem Jahr den Rasern auch auf Straßen im Rhein-Kreis Einhalt geboten.

Blitz-Marathon2012 im Rhein-Kreis Neuss: Hier wird kontrolliert
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Blitz-Marathon2012 im Rhein-Kreis Neuss: Hier wird kontrolliert

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Foto: Isabella Raupold

"Man muss wieder überall mit Kontrollen rechnen", erklärt Franz Kolbecher vom Amt für Verkehrslenkung der Stadt Neuss, das sich — ebenso wie die Kreisverwaltung — mit ihren Radarwagen an dieser Kampagne gegen die Unfallursache Nummer eins beteiligt. Beginnen wird der Blitzmarathon im Rahmen der Kampagne "Brems dich — rette Leben" am Mittwoch um 6 Uhr; beendet wird er genau 24 Stunden später.

Zum zweiten Blitzmarathon im Juli hatte die Polizei 82 Beamte aufgeboten, die kreisweit an 54 Messstellen Raser ins Visier nahmen. 13 dieser Messpunkte hatten die Ordnungsbehörden im Neusser Stadtgebiet identifiziert. Zuvor hatte die Polizei erstmals die Bürger aufgerufen, so genannte "Wutpunkte" zu bennen, an denen mal geblitzt werden müsste. 429 Vorschläge gingen ein. Weil einige Stellen doppelt und dreifach vorgeschlagen waren, konnten 95 Bürger mit ihren Vorschlägen berücksichtigt werden. "In der Zeit danach hat die Polizei im Rhein-Kreis nahezu alle Bürgervorschläge umgesetzt", bilanziert Polizeisprecherin Diane Drawe. Auch morgen sind unter den 30 Messstellen wieder einige, die von Bürgern vorgeschlagen wurden.

Der Blitzmarathon markiert landesweit eine veränderte Strategie der Polizei. Sie will vor allem die folgenschweren Unfälle reduzieren — und für die ist "Rasen" eine der Hauptursachen. 2011 hatte es auch durch Raser einen Anstieg der Verkehrstoten um 15 Prozent gegeben. Im Kreisgebiet verloren 13 Menschen ihr Leben — zwei davon in Neuss. Im Vergleichszeitraum Januar bis September sank die Zahl der Unfalltoten von zehn im Vorjahr auf fünf, die der Schwerverletzten von 288 auf 255 in diesem Jahr. "Die Polizei ist auf dem richtigen Weg", sagt Drawe. Dass Kontrollen Wirkung zeigen, bewies sich auch in anderer Hinsicht: Im Juli waren von 19 064 Kontrollierten 724 oder 3,8 Prozent zu schnell. An "normalen" Tagen sind es acht Prozent.

(NGZ/rl)
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