Unterlagen liegen zur Einsicht in Grevenbroich aus Nierster Spey soll unter EU-Schutzzone werden

Nierst. Das Nierster Naturschutzgebiet Spey soll noch höhere ökologische Weihen bekommen. Es ist beabsichtigt, den Landstrich am linken Rheinufer in die Obhut der Europäischen Gemeinschaft zu geben. Der Rat der EU hat schon 1992 die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und damit die Umsetzung einer ökologisch vernetzten Schutzzone "Natura 2000" beschlossen.

Nierst. Das Nierster Naturschutzgebiet Spey soll noch höhere ökologische Weihen bekommen. Es ist beabsichtigt, den Landstrich am linken Rheinufer in die Obhut der Europäischen Gemeinschaft zu geben. Der Rat der EU hat schon 1992 die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und damit die Umsetzung einer ökologisch vernetzten Schutzzone "Natura 2000" beschlossen.

Der erste Beigeordnete Michael Nowack informierte die Ratsmitglieder über ein förmliches Verfahren, nachdem das Land Nordrhein-Westfalen die Spey in Brüssel mit dem Ziel melden will, das Naturschutzgebiet in die sogenannte "Tranche 2" zur Erhaltung der Lebensräume wild lebender Tiere und der Pflanzen einzugruppieren. Nowack machte deutlich, dass dies im Interesse der Kommune sei. Er erinnerte an die Auskiesung an dieser Stelle, die über Jahre hinweg die Rheinuferschutzzone in eine Kraterlandschaft verwandelte.

In Meerbusch scheiterten zahlreiche Versuche, die Auskiesungsarbeiten zu stoppen. Obwohl der Rohstoff für die Bauindustrie in Nierst teilweise ohne Genehmigung gefördert worden war, hatte dies keine Konsequenzen. Entsprechende Schreiben der damaligen Bürgermeister an das Ministerium blieben erfolglos. Die Verantwortlichen in Düsseldorf antworteten erst gar nicht.

Inzwischen sind die größten Wunden im Landschaftsbild vernarbt. Flora und Fauna haben sich regeneriert - auf teure Renaturierungsvorhaben war damals verzichtet worden. Der Antrag auf Ausweitung der Auskiesungsfläche in mehreren Etappen hatte damals keine Mehrheit gefunden. Nicht zuletzt, weil Gutachter in der Spey besonders viele und seltene Insektenarten dokumentieren konnten.

Die Unterlagen über die Spey und die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie liegen zur Einsicht einen Monat lang im Kreisverwaltungsgebäude an der Lindenstraße 10 in Grevenbroich öffentlich aus. Bis spätestens zum 17. August können Bedenken und Anregungen geschickt oder zur Niederschrift vorgetragen werden. In Meerbusch nahm die Öffentlichkeit im Zusammenhang mit dem Bau der A 44 von der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie Notiz.

Weil sich die Bundesrepublik Deutschland mit der Umsetzung des Europäischen Rechts so lange Zeit gelassen hatte, kam es zu einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof. Im Anhang der Klage ist nach Prüfung durch die Juristen auch das Projekt A 44 durch die Ilvericher Altrheinschlinge aufgenommen. Dieses Naturschutzgebiet ist in die höchste Schutzkategorie gemeldet. sti

(NGZ)
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