Neues Angebot im Rhein-Kreis Neuss Neusser City bekommt eine Digitalwerkstatt

Neuss · Der Rhein-Kreis unterstützt die Ansiedlung der Haba-Digitalwerkstatt an der Krefelder Straße. Dort werden Kindern zwischen sechs und zwölf Jahre ab Ende August Digitalkompetenzen vermittelt. Das Ziel: Neugier wecken und Talente wachkitzeln.

 Sie stellten das Konzept der Haba-Digitalwerkstatt vor (v.l.): Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Lina Schnieders (pädagogische Leiterin), Ronja Baetz (Standortleiterin) und Kreisdirektor Dirk Brügge.

Sie stellten das Konzept der Haba-Digitalwerkstatt vor (v.l.): Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Lina Schnieders (pädagogische Leiterin), Ronja Baetz (Standortleiterin) und Kreisdirektor Dirk Brügge.

Foto: Rhein-Kreis Neuss/S. Büntig

Die bunten Aufkleber am Schaufenster sind schon gut zu sehen. Gerade wird das Gebäude an der Krefelder Straße 55 hergerichtet. Ronja Baetz und Lina Schnieders können kaum erwarten, dass es losgeht. „Wir werden sogar schon von Laufkundschaft angesprochen, was denn in den Räumen passiert“, sagt Ronja Baetz. Die 26-Jährige ist Standortleiterin der „Haba-Digitalwerkstatt“, die zur Firmenfamilie des gleichnamigen Spieleherstellers gehört und Ende August in Neuss ihren bundesweit neunten Standort eröffnet. Lina Schnieders (31) ist pädagogische Leiterin. Der Rhein-Kreis Neuss unterstützt das Angebot und gibt Anschub-Hilfe, ähnlich wie dies beim zum Jahresbeginn aufgelegten Förderprogramm für Startups der Fall ist. Dafür gibt es dann in der Digitalwerkstatt in der Neusser City auch Kontingente für Schulklassen, die genutzt werden können. Aber Schulklassen sind nur ein Baustein des Konzepts.

Angeboten werden neben Kursen für ganze Klassen auch Kurse für Einzelanmeldungen am Nachmittag sowie Wochenend- und Ferienworkshops. Die Teilnahmegebühr variiert je nach Angebot, liegt aber zum Beispiel für einen zweistündigen Workshop bei etwa 29 Euro. Zielgruppe sind Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren. „Unser Ziel ist die Vermittlung von Digitalkompetenzen“, erklärt Ronja Baetz. „Kinder lernen bei uns zum Beispiel, Roboter zu bauen, Spiele zu programmieren oder Animationsfilme zu drehen.“ Das geschehe durch eine „spielerische Lernreise“ durch die digitale Welt. „Wir möchten, dass die Kinder rauskommen aus der reinen Konsumentenrolle digitaler Angebote und sehen, was sie alles selbst gestalten können.“

Im Idealfall weckt das Neugier und kitzelt Begeisterung sowie Talente wach. Die Digitalwerkstatt sieht der Rhein-Kreis auch als Ergänzung seiner Angebote zur Förderung des Nachwuchses im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), wie Katharina Beckmann vom zdi-Netzwerk („Zukunft durch Innovation“) erklärt. Nur dass das zdi-Netzwerk eben die „älteren“ Nachwuchsjahrgänge in den Blick nimmt. Aber man möchte Talente möglichst früh entdecken. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke vergleicht dies zum Beispiel mit dem Sport oder musikalischer Bildung: „Wer erst mit 16 Jahren lernt zu schwimmen oder Klavier zu spielen, hat – auch wenn er großes Talent hat – in der Regel weniger Chancen, es in die Spitzenklasse zu schaffen, als jemand, der schon im Grundschulalter beginnt und gefördert wird.“

Gerade im MINT-Bereich schlummern aber zentrale Kompetenzen, die im späteren Ausbildungs- und Berufsleben gefragt sind. Kreisdirektor Dirk Brügge betont, dass dies zudem ein Bereich ist, in dem wichtige Innovationen entstehen. Sie zu fördern und damit die Wirtschaft zu stärken, hat sich der Kreis auf die Fahnen geschrieben. Die Digitalwerkstatt verkörpere daher als sogenannter „Innovationskreis Places“ eine Säule der Digitalisierungsstrategie „Arbeit und Bildung“ im Kreis.

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