Expertentipps für Hausbesitzer und Mieter im Rhein-Kreis Neuss Weg mit dem Schimmel - aber wie?

Rhein-Kreis · Bei einer Telefonaktion der NGZ haben fünf Expterten Leser zum Thema Schimmel beraten.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Hat man ihn im Haus, ist die Sorge erst einmal groß: „Das schadet doch der Gesundheit“, „Wie ist es dazu gekommen?“, und: „Wie bekomme ich ihn wieder weg?“ sind wohl die häufigsten Reaktionen auf Schimmelbefall in den eigenen oder gemieteten vier Wänden. Die lästigen schwarzen Flecken lassen sich aber vermeiden, wenn auf ein paar Dinge geachtet wird. Tipps und weitere Beratung dazu gaben am Mittwoch fünf Experten des „Arbeitskreises Schimmel“ des Rhein-Kreises Neuss bei einer Telefonaktion der NGZ.

„Das Wichtigste ist, Feuchtigkeit zu vermeiden“, sagt Siegfried Hauswirth vom Umweltmedizinischen Dienst des Rhein-Kreises. Und die entstehe im eigenen Zuhause schnell, so Perdita Ermbter von der Wohnungsaufsicht der Stadt Neuss. Vor allem durch ganz alltägliche Dinge wie duschen, Wäsche trocknen, kochen oder bügeln. Oder einfach durchs Aufhalten im Raum: „Eine vierköpfige Familie bringt pro Tag zehn bis 15 Liter Wasser in die Luft“, sagt Herry Rubarth, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW, „und die verschwinden nicht einfach von alleine.“ Also müsse regelmäßig stoßgelüftet werden, und das mehrmals am Tag, vor allem im Schlafzimmer, sagt Marc-André Müller, Leiter der Energieberatung bei der NEW. Denn wenn warme Zimmerluft auf kalte Wände trifft – was vor allem bei den vor 1977 gebauten, wenig gedämmten und damit schimmelanfälligeren Gebäuden der Fall ist – kommt es schnell zum „Wasserflaschen-Effekt“: Wie bei einer kalten Flasche, die frisch aus dem Kühlschrank kommt, bildet sich Kondenzwasser an den Oberflächen. Und außer Wasser braucht Schimmel nur organische Stoffe wie Tapeten oder Holz zum Wachsen.

     Marc-André Müller (v.l.), Siegfried Hauswirth, Perdita Ermbter, Stefan Kesseler und Herry Rubarth bei der  Telefonaktion.

Marc-André Müller (v.l.), Siegfried Hauswirth, Perdita Ermbter, Stefan Kesseler und Herry Rubarth bei der Telefonaktion.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Doch was tun, wenn bereits Schimmel in der Wohnung ist? „Als erstes, den Vermieter anrufen“, erklärt Stefan Kesseler, Vertreter der Maler- und Lackiererinnung Düsseldorf. Danach könnten Sofortmaßnahmen eingeleitet werden: Die befallene Stelle sollte zuerst mit Folie bedeckt oder mit Haarspray eingesprüht werden, damit Schimmel-Sporen nicht in die Luft gelangen. Dann folgt die Desinfektion: Natriumhydroxid oder Natriumhypochlorit sind laut Kesseler die zu verwendenden Zaubermittel, gerne auch in Form eines herkömmlichen Anti-Schimmelsprays. Doch an einem Maler kommt wohl keiner vorbei, denn der Schimmel muss weg – entweder durch eine neue Tapete oder, in schlimmeren Fällen, durch einen neuen Putz. Damit sich Schimmel aber gar nicht erst bildet, sollten die Raumtemperatur und -feuchtigkeit immer mit einem Messgerät überwacht werden. Kesseler: „Der perfekte Wert liegt bei 20 Grad Celsius und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit.“

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