Rhein-Kreis Neuss Morgan-Fans in der Heimat ihrer Autos

Rhein-Kreis Neuss · Fast eine Woche lang nehmen sich 13 Mitglieder des "Mog-Stammtisches A46" Zeit, um mit ihren Classic Cars England zu bereisen. Sie wollen ihre Wagen dorthin bringen, wo sie herkommen – in die "Morgan-Motor-Company" in Malvern.

Morgan-Stammtisch fährt zum Werk nach England
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Fast eine Woche lang nehmen sich 13 Mitglieder des "Mog-Stammtisches A46" Zeit, um mit ihren Classic Cars England zu bereisen. Sie wollen ihre Wagen dorthin bringen, wo sie herkommen — in die "Morgan-Motor-Company" in Malvern.

Sie bringen ihre "Moggis" nach Hause. Nicht mehr und nicht weniger steckt hinter der Tour, zu der sich am Samstag eine Handvoll Auto-Enthusiasten auf den Weg nach England macht. Montagfrüh wollen sie mit ihren Roadstern in Great Malvern vor dem Tor der "Morgan Motor Company" stehen, wo ihre Autos, ihre "Moggis" allesamt gefertigt wurden — in Handarbeit und mit einem Chassis aus Eschenholz und Aluminium.

Wagen aus dieser besonderen Autoschmiede werden oft als Oldtimer bezeichnet, doch Kenner sprechen lieber von Classic Cars. Denn auch was Britanniens letztes "eigenes" Autowerk als Neuwagen verlässt, folgt nicht nur in der Linienführung der Karosserie dem Vorbild, nach dem bei Morgan schon seit Jahren Autos gemacht werden. Entsprechend ist das Fahrgefühl. "Das ist kein Auto-Fahren, das ist Auto-Arbeiten", beschreibt Rainer Wendorff jede Tour mit seinem Morgan. Denn der kennt weder Servolenkung noch Bremskraftverstärker.

Wer sich auf einen Morgan einlässt, tut dies aus dem Bauch heraus. "Wir haben mit diesem Auto Dinge erlebt, die man bei keinem anderen akzeptieren würde", erklärt Silvia Ortmann, die 2008 "Morgan-Fan" wurde. Denn selbst bei geschlossenem Verdeck im Regen nass zu werden, muss man entweder als Ausdruck eines besonderen Autos akzeptieren — oder umsteigen. Aber, wer tut das schon, wo doch das Ziel aller Morgan-Besitzer ist, offen zu fahren — immer und überall.

Die leichte Bauweise bei gleichzeitig strammer Motorisierung, verbunden mit einem sportlichen Fahrwerk, das den Piloten nur Zentimeter über der Straße schweben lässt, stehen für den Fahrspaß, mit dem der Morgan seine Fans überzeugt. Diesen Spaß spüren sie besonders unmittelbar in den Kurven. Damit sie bei ihren monatlichen Ausfahrten davon möglichst viele "abkurbeln" können, stellen Wendorff, Ortmann und ihre Freunde vom "Mog-Stammtisch A 46" ihre Navigationsgeräte gerne auf den Biker-Modus um. Auch auf ihrer England-Tour wollen sie so Autobahnen umgehen und auf landschaftlich schönen Routen durch Südost-England geführt werden. Alleine auf der Insel wollen die 13 Stammtisch-Mitglieder aus dem Rhein-Kreis so rund 1000 Kilometer unterwegs sein.

Fünf Tage haben sich die Morgan-Fans Zeit genommen, um auf der Insel auch etwas britische Lebensart und Mentalität kennen zu lernen. So hat Rainer Wendorff ein Programm ausgearbeitet, das mit Besuchen der Rennstrecken von Silverstone, Brands Hatch und Goodwood zwar einen eigenen Schwerpunkt auf den Motorsport legt, andererseits aber auch viel Raum für Kultur, Land und Leute lässt. Stonehenge, Windsor Castle oder Shakespeares Geburtshaus sind deshalb auf diesem Kurs fest eingeplant.

Für die Stammtisch-Mitglieder ist die England-Reise die erste große Unternehmung. Wendorff aber nennt sie fast überfällig, denn: "Wir haben einige dabei, die noch nie in England waren — obwohl sie einen britischen Roadster fahren."

(NGZ/ac)
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