Internet-Planspiel "Mister S" weiß weiter

Von Anneli Goebels Etwas zu finden, das noch nicht auf dem deutschen Markt angeboten wird, und es entsprechend bekannt zu machen - daran arbeiten zurzeit 18 Schülerteams aus dem Rhein-Kreis bei dem Internet-Planspiel "StartUp". Ohne Computer geht gar nichts, zumindest nicht bei der StartUp-Werkstatt, einem Internet-Planspiel. Die Teams sind im Endspurt, die letzten beiden von neun Aufgaben müssen noch gelöst werden. NGZ-Foto: M. Reuter

Von Anneli Goebels Etwas zu finden, das noch nicht auf dem deutschen Markt angeboten wird, und es entsprechend bekannt zu machen - daran arbeiten zurzeit 18 Schülerteams aus dem Rhein-Kreis bei dem Internet-Planspiel "StartUp". Ohne Computer geht gar nichts, zumindest nicht bei der StartUp-Werkstatt, einem Internet-Planspiel. Die Teams sind im Endspurt, die letzten beiden von neun Aufgaben müssen noch gelöst werden. NGZ-Foto: M. Reuter

Endlich Schluss mit dem lästigen Nachdenken darüber, was noch alles im Vorratsschrank ist, und aus welchen Zutaten man denn nun schnell und komplikationslos ein leckeres Menu zaubern kann. Denn mit der Erfindung des "ICS", dem "Intelligent Cooking System" haben Christian Seyfert (17), Alexander Hagen (17), Johanna Schippers (17) und Robin Kraft (18), alle Schüler der Jahrgangsstufe 11 am Korschenbroicher Gymnasium, sicher viele Hausfrauen und -männer auf ihrer Seite.

"Alle Lebensmittel werden mit einem Chip versehen", erklärt Robin das System. Über einen mit Computer und Scanner verbundenen Kühlschrank wird festgestellt, was im Hause ist. Darüberhinaus gibt's passend Rezeptvorschläge. Phantasie oder Realität? Phantasie - zumindest bis jetzt. Das Unternehmen ICS existiert nur online. Im Rahmen des Internet-Planspiels StartUp haben die vier Schüler diese pfiffige Idee entwickelt. Doch allein eine Idee reicht nicht.

"Die Schüler müssen immerhin neun Aufgaben erfüllen", informiert Rudi Kiefer, Sozialwissenschaftslehrer, der die StartUp-Teams am Korschenbroicher Gymnasium coacht. Betreut werden sie zudem von der Neusser Sparkasse. Noch bis zum 10. Mai müssen die insgesamt 18 Teams aus dem Kreisgebiet - dazu gehören auch welche vom Berufskolleg Weingartstraße, vom BTI Hammfeld sowie vom Bettina-von-Arnim-Gymasium Dormagen - ihre Idee einem real existierendem Unternehmen präsentieren. Schließlich gilt es in der letzten Aufgabe, ein Geschäftskonzept zu entwerfen.

Bis Mitte des Monats müssen alle Aufgaben erledigt sein. Dann gehen die Juroren an die individuelle Bewertung. Bis jetzt gab es nur Punkte für die termingerechte Abgabe und die Vollständigkeit jeder Aufgabe. Thermostar - dahinter verbirgt sich eine Thermosflasche mit Akku, die Getränke nicht nur warm oder kalt hält, sondern sie auch erwärmt beziehungsweise abkühlt. Gegründet wurde das Unternehmen von Nadine Urso (17), Benjamin Eckes (17) und Isabelle Masson (17).

Sensoren an Schlüsseln und ähnlichen Sachen anzubringen, die dazu neigen, ständig verloren zu gehen, ist die Idee von Christina Moll (17),Anna Axelrud (16), Agneta Moll (17), Kerstin Thomas (17) und Ann-Christine Baues (17). Über ein Programm, das ins Handy eingegeben wird, sollen die Sachen per Piepton schnell wieder auffindbar sein. Schwierig fanden die Schüler überhaupt erst eine Idee zu finden. Und dass sie so viel Zeit - auch nach dem Unterricht - aufbringen müssen, um Anzeigen zu gestalten, Homepages zu entwerfen, Organisationsstrukturen für ihr Unternehmen zu entwerfen, das hätten sie auch nicht gedacht. Wie eben bei einem richtigen Unternehmen.

Doch natürlich macht's auch Spaß. Und wenn's gar nicht weiter gehen will, kann online "Mister S" befragt werden. Der steht den Schülern rund um die Uhr zur Verfügung. Für Treffsicherheit möchte das Unternehmen "PTS -Pissoir Targing System" sorgen. Daniel Forster (17), Stephan Schlott (16), Timo Phoosricharoen (17), Tobias Schreckenbach (17) und Vincent Immler (16) entwarfen einen Aufkleber, der sich - wird er am stillen Örtchen getroffen - in einen Smily verwandelt. Das ist übrigens nur die einfache Version.

Bei der "Special Edition" ertönt im Erfolgsfall sogar noch Musik. Einen Fahrradsattel, der so beschichtet ist, dass er im Winter warm und bei Regen schnell wieder trocken wird, wollen Max Dittrich (17), Michael Scharsig 818), Tobias Ehlert (17), Tim Ulrich (17) und Christopher Kraus (17) unter dem Namen "Sapro-Mufusa", Multifunktionssattel auf den Markt bringen. Schwierig fanden die Jung-Unternehmer, einen Finanzierungsplan aufzustellen.

"Wir sind zu Fahrradhändlern im Ort gegangen und haben gefragt, ob sie solch einen Sattel verkaufen würden", erzählt Christopher. Nicht alle waren direkt begeistert. Also auch das Problem "Absatzschwierigkeiten" blieb den jungen Leuten nicht verborgen. Kontakt mit dem Delfinarium in Duisburg nahm die Gruppe "Flipper hilft" auf. Sie wollte die aus Amerika bekannte Delfin-Therapie in Deutschland einführen. Als "realitätsnahen" Unterricht sieht Rudi Kiefer die Beteiligung an der StartUp-Werkstatt. Mit seinen Schülern wartet er jetzt gespannt auf die Bewertung.

(NGZ)
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