Rhein-Kreis Neuss Mehr Männer als Frauen machen "Rente mit 63"

Rhein-Kreis Neuss · Seit Mitte 2014 gibt es sie, die "Rente mit 63". Sie soll Menschen belohnen, die besonders früh in den Beruf gegangen sind und 45 Jahre nahezu durchgängig gearbeitet haben. Nach anderthalb Jahren zeigt eine Statistik der Deutschen Rentenversicherung Rheinland (DRV), dass vom neuen System in der Region vor allem Männer profitieren.

 Die abschlagsfreie "Rente mit 63" wurde 2014 eingeführt.

Die abschlagsfreie "Rente mit 63" wurde 2014 eingeführt.

Foto: dpa

Insgesamt 18.595 Menschen stellten seit der Einführung im Juli 2014 bis Ende vergangenen Jahres den Antrag auf "Rente mit 63" bei der DRV - davon 15.381 Männer (82,7 Prozent) und nur 3214 Frauen. "Die Altersjahrgänge der hier betroffenen Frauen kommen aufgrund ihrer niedrigen Erwerbsbeteiligung seltener als Männer auf die notwendigen 45 Beitragsjahre", erklärt DRV-Geschäftsführerin Annegret Kruse den großen Unterschied in den Antragszahlen. Denn eine Bedingung für den früheren Renteneintritt ist es, 45 Jahre lang in die Rentenkasse gezahlt zu haben, inklusive der Zeiträume, in denen der Antragsteller Arbeitslosengeld I bezog, nicht aber der Mutterschutz-Zeiten.

Das schaffen viele der 1951 und 1952 geborenen Frauen nicht, weshalb sie länger arbeiten müssen. Im Rhein-Kreis Neuss stellten bis Ende 2015 insgesamt 895 Menschen den Antrag auf "Rente mit 63". Das entspricht 21 Prozent der Altersrentenanträge im Kreis. In den folgenden Jahren steigt das Mindest-Eintrittsalter in die abschlagsfreie Rente jeweils um zwei Monate, bis es für die Jahrgänge 1964 aufwärts wieder bei 65 Jahren liegt.

Seit Jahresanfang liegt das Eintrittsalter bei 63 Jahren und zwei Monaten und betrifft damit derzeit den Jahrgang 1953.

(bur)
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