Bebauungsplan Meerbusch glänzt mit "guten Namen"

Das wohl wichtigste städtebauliche Projekt in Meerbusch seit vielen Jahren wird bei der Immobilienmesse "Expo Real" in München eher eine Nebenrolle spielen: nach sieben Jahren Planungspause sieht es so aus, als könne es auf dem 260.000 Quadratmeter großen Gelände der Böhler AG nun endlich losgehen. Direkt an der Stadtgrenze zu Düsseldorf sollen 157 Einfamilienhäuser und 30 Gebäude für Gewerbe mit insgesamt 162.500 Quadratmetern Fläche errichtet werden.

Neu sind die Pläne nicht. Der Bebauungsplan wurde bereits 2006 beschlossen und ist rechtskräftig, ein Jahr zuvor hatte die Stadt Meerbusch mit dem Eigentümer des Geländes, dem österreichischen Stahlkonzern Voestalpine die Erschließung des Geländes vertraglich besiegelt. Dann jedoch verlor die zu Voestalpine gehörende Böhler AG, das Interesse an dem Projekt, die Pläne verschwanden erst einmal in der Schublade.

Mitte des Jahres kam wieder Bewegung in das Thema. Bürgermeister Dieter Spindler und Wirtschaftsförderin Heiße Reiß erreichten in Gesprächen mit dem Konzernvorstand, dass Böhler die Vermarktung des Geländes nun gezielt in Angriff nimmt.

Derzeit laufen Gespräche über die vor sieben Jahren entwickelten Pläne. Bislang ist geplant, zunächst mit der Wohnbebauung zu beginnen. Ob dazu ein Investor gesucht wird oder ob der Eigentümer das neue Stadtquartier mit dem Namen Böhler-Park selbst entwickeln wird, steht noch nicht fest. "Weitere Abstimmungsgespräche gibt es Anfang Oktober, damit ist das Projekt kein direktes Thema mehr für die Expo Real in diesem Jahr", sagt Heike Reiß.

Dennoch reist sie nicht mit leeren Händen nach München. Neben Gesprächen für das — langfristig — zu entwickelnde interkommunale Gewerbegebiet mit Krefeld geht es ihr vor allem um die beiden letzte Filet-Grundstücke im Business-Park Mollsfeld. Dort will die Stadt ihre "Strategie der guten Namen" fortsetzen: In der Nachbarschaft von Unternehmen wie Epson, Kyocera, Medtronic, Athlon Car Lease oder dextro Energy sind noch zwei 5800 und 7200 Quadratmeter große Flächen frei.

Neben den guten Nachbarn und der anspruchsvollen Gewerbearchitektur im Umfeld wird Meerbusch dort vor allem mit perfekter Infrastruktur: direkter Anschluss an die A 44 und kurze Wege zum Flughafen und zur der Messe Düsseldorf.

(NGZ)
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