Bevölkerungsstudie: Versicherte mit klaren Vorstellungen zum Gesundheitswesen "Medikamente weiterhin erstatten"

Kreis Neuss. Exakt 54 Prozent der Deutschen sind gegen die Einführung einer Positivliste, und drei Viertel der Bevölkerung möchten nicht, dass die Krankenkassen die Erstattung von Arzneimitteln weiter einschränken. Grundsätzlich besteht der Wunsch nach mehr Informationen über Medikamente. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Bevölkerungsstudie des Neusser Pharma-Unternehmens Janssen-Cilag zum deutschen Gesundheitswesen.

Kreis Neuss. Exakt 54 Prozent der Deutschen sind gegen die Einführung einer Positivliste, und drei Viertel der Bevölkerung möchten nicht, dass die Krankenkassen die Erstattung von Arzneimitteln weiter einschränken. Grundsätzlich besteht der Wunsch nach mehr Informationen über Medikamente. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Bevölkerungsstudie des Neusser Pharma-Unternehmens Janssen-Cilag zum deutschen Gesundheitswesen.

Die Studie wurde im Rahmen der Zukunftsarbeit des Unternehmens vom Marktforschungsinstitut Emnid mit 2.181 Bürgern erstellt. Die Bevölkerung ist davon überzeugt, dass es in der Arzneimittel-Versorgung Wirtschaftlichkeitsdefizite gibt und die Patienten nicht ganz unschuldig dran sind. So meinen rund drei Viertel der Befragten, dass zu viele Arzneimittel ungenutzt weggeworfen werden.

Allerdings finden Einsparungen durch Einschränkungen der Erstattung in der Arzneimittelversorgung keine breite Akzeptanz. Die Mehrheit der Bevölkerung - 53 Prozent - verneint die Aussage "als Gesundheitsminister würde ich als erstes bei den Arzneimitteln sparen". Reformvorschläge, die Patienten stärker zur Kasse zu bitten, werden deutlich abgelehnt. 87 Prozent der befragten Personen sind gegen eine höhere Zuzahlung bei Arzneimitteln.

Auch Reformansätze, die auf andere Weise die Zugänglichkeit von Arzneimitteln beschränken, werden abgelehnt. Gegen die Einführung einer Positivliste sind 54 Prozent. Auch die Frage, ob es wünschenswert wäre, weniger Arzneimittel von den Kassen erstatten zu lassen, um Kosten zu sparen, wird von drei Viertel der Deutschen verneint. Die Mehrheit der Bürger hat offenbar Angst davor, dass sie sich bewährte Medikamente eventuell nicht mehr leisten kann, wenn sie nicht mehr von der Gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden.

Schnell und wirksam

Was erwarten Patienten von einem Arzneimittel? Auch diese Frage untersuchten die Experten in der repräsentativen Bevölkerungsstudie. Ein schneller Wirkeintritt und eine gute Wirkung sind die beiden Kriterien, die für die Befragten die höchste Priorität haben. Aber auch eine gute Verträglichkeit ist wichtig. Von nachrangiger Bedeutung sind hingegen, ob ein Medikament leicht anzuwenden oder preiswert ist. Die Bundesbürger scheinen offen für Innovationen auf dem Arzneimittelmarkt, denn ob ein Medikament lange auf dem Markt ist, halten nur wenige für das wichtigste Kriterium. Grundsätzlich erhalten deutsche Medikamente sehr gute Noten: 87 Prozent der Bevölkerung meinen, dass die in Deutschland erhältlichen Arzneimittel eine sehr hohe Qualität haben.

Wunsch nach mehr Infos

Ein weiterer Aspekt könnte für die Weiterentwicklung des Gesundheitsmarktes interessant sein: Patienten wünschen sich mehr Informationen über die Arzneimittel, die sie einnehmen. Dies wird aus mehreren Antworten der Befragung deutlich. So geben immerhin 50 Prozent der Befragten zu, dass die Beipackzettel ihnen mehr oder weniger Angst machen. Beinahe 60 Prozent der Patienten möchten direkt beim Hersteller der Arzneimittel Infos erhalten können. Ebenso werden Zeitungsbeiträge als Informationsquellen von 55 Prozent der Befragten begrüßt.

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