Konzert auf Schloss Dyck Märchenhaftes Konzert auf Schloss Dyck

Der Förderverein hatte das Trio Schmuck mit Sayaka Schmuck, Barbara Buntrock und Andreas Hering eingeladen.

Das 96. Dycker Schlosskonzert, von den Freunden und Förderern von Schloss Dyck veranstaltet, präsentierte zum dritten Mal das Trio Schmuck, diesmal mit seinem Programm „Märchenhaft“. Aus Hannover, Leipzig und Wuppertal waren Sayaka Schmuck (Klarinette), Barbara Buntrock (Viola) und Andreas Hering (Klavier) angereist, um bei hochsommerlich schönem Wetter die vielen Besucher im Festsaal des Hochschlosses mit feiner Kammermusik zu begeistern.

 Das Trio Schmuck gastierte zum zweiten Mal im Schloss.

Das Trio Schmuck gastierte zum zweiten Mal im Schloss.

Foto: Theater

Beethovens berühmtes „Gassenhauer-Trio“ (Trio op. 11, B-Dur) für Piano, Klarinette und Violoncello eröffnete ein beschwingtes Programm. Nur: Andreas Hering, der an der Musikhochschule Leipzig unterrichtet, nahm den anspruchsvollen Klavierpart oftmals zu stürmisch, besonders im Bass. Der Pianist, der zu seinen Hobbys Boxen und Extremhindernislauf zählt, wollte wohl die Klangstärken des großen „Bösendorfer“ voll ausloten.

Erstaunlicherweise konnte sich die Viola relativ gut durchsetzen, die Klarinette sowieso. Barbara Buntrock, die an der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule als Professorin lehrt, spielte den Violoncellopart auf ihrer wunderbar „vollmundigen“ Viola aus der Werkstatt von Antonio Moriani (um 1650).. Sie hat dieses kostbare Instrument von dem legendären britischen Bratschisten Lionel Tertis (1876 – 1975) übernommen.

Da konnten die beiden Charakterstücke aus Robert Schumanns „Märchenbilder“ für Viola und Klavier nur zum Hochgenuss werden, zumal Andreas Hering sehr diszipliniert der Viola den Vortritt ließ.

Das Programm auf Schloss Dyck bestimmten auch die vier Miniaturen, die Robert Schumann 1853 in zwei Tagen zu „Märchenerzählungen“ machte. Höchst romantisch initiierte Sayaka Schmuck das perfekte Zusammenspiel des Trios. Spielerisch galant unterhielt Andreas Hering mit zwei Sonaten von Domenico Scarlatti. Vor allem die zweite Sonate in extremer Virtuosität machte seine manuelle Perfektion gleichsam zur Hexenkunst.

Mit „Take Five“, dem Jazz-Evergreen von Paul Desmond für das Dave-Brubeck-Quartett, leitete er über zu zwei Tangos von Astor Piazolla, darunter das balladeske „Oblivion“.

Heinz-Willi Maassen, der Vorsitzende des Fördervereins, unterbrach den heftigen Schlussapplaus und wollte wissen, ob das Publikum mit den Nachmittagskonzerten anstelle von Sonntagsmatineen einverstanden sei. Eine überwältigende Mehrheit stimmte dafür. Auch der Neusser Münsterkantor Joachim Neugart plädierte dafür, denn Kirchenmusiker wie er können nun einmal nicht Vormittagskonzerte besuchen.

Mit der Konzertkarte ist zudem der Parkeintritt verbunden: So kann man einen Besuch des wunderschönen Parks von Schloss Dyck mit einem musikalischen Highlight beschließen.

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