Neue Ausgabe des "Länkter Bott" ist erschienen Lobgesänge auf das "Städtchen Meerbusch"

Praktizierte Nächstenliebe hat in Lank-Latum und Umgebung einen Namen - Schwester Hertha. In der neuen Ausgabe des "Länkter Bott" - des Lanker Boten - berichtet Karl-Heinz Reimann über die vor zwölf Jahren verstorbene Diakonisse. Von 1952 bis 1968 kümmerte sich die kleine Frau um Alte, Kranke und die kleinen Missgeschicke der jüngeren Mitglieder in der evangelischen Kirchengemeinde.

Mit ihrem Leukoplast-Bomber, einem Lloyd 300 mit zehn PS, tuckerte die Frau in ihrer unverwechselbaren Tracht mit dem weißen Häubchen durch die Gemeinde und hinterließ bis heute ihre Spuren. Der lebendige Bericht über die Kaiserswerther Diakonisse, die 1973 das Bundesverdienstkreuz erhielt, basiert auf privaten Erinnerungen.

Dass Hertha bei ihrer christlichen Arbeit ständig auch grenzüberschreitend tätig wurde, zeigt Franz-Josef Radmacher auf. Immer wieder stelle sich noch heute die Frage, ob man denn nun gerade in Lank oder in Latum ist. Besonders der Bereich Kemperallee und Hauptstraße ist wegen der unregelmäßig verlaufenden Grenzlinie ein neuralgischer Punkt.

So rollt die Kugel auf der Kegelbahn in der Gaststätte "Alt Lank" gegenüber der Rheumaklinik von Lank nach Latum, wo die Kegel stehen. Alle Neune fallen also immer nur in Latum, während das Bierchen in Lank steht. Überraschende Erkenntnisse gibt es auch über das heimische Liedgut. Wer hätte gedacht, dass es seit 52 Jahren ein Loblied auf Kierst in bestem Platt gibt? Aus späterer Zeit stammen die Lobgesänge auf ganz Langst-Kierst, das "Städtchen Meerbusch", Strümp und die Strümper Schützen. Eher überregional angelegt ist der Aufsatz von Dr. Volkher Banse über die ersten Gymnasien in der Erzdiözese Köln, die schon im Mittelalter entstanden sind.

Außerdem wird auch das Geheimnis um das Ende des Kaiserswerther Fronhofs neben der St. Stephanus-Kirche gelüftet. Dabei wird auch das Aussehen des längst verschwundenen, einst so malerischen Fachwerkgehöftes beschrieben. Eine Erinnerung ist auch die Altherrenkompanie der Langst-Kierster St. Martinus-Bruderschaft wert. In ihr kamen früher die Schützen zusammen, die den Zugweg nicht mehr zu Fuß zurück legen konnten und deshalb auf ein Pferdefuhrwerk zurück griffen. Die neue Einlage des "Länkter Bott" mit 76 Seiten und allerhand Neuem aus alter und nicht ganz so alter Zeit wird gerade verteilt.

(NGZ)
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