Rhein-Kreis Neuss „Lesen ist wie Kino im Kopf“

Rhein-Kreis Neuss Michael Münzer, Leiter einer Hauptschule in Ennepetal, brachte es auf der Pressekonferenz zum Projekt "ZeitungsZeit" im Düsseldorfer Landtag auf den Punkt: "Heute lesen die Schüler mehr als wir damals - über StudiVZ, SchülerVZ." Das Problem ist nur: Die Texte seien kurz, der Abstraktionsgrad gering, und der Schwerpunkt der Texte kommunikativ und nicht allgemeinbildend.

 Im April ist wieder „ZeitungsZeit“. Am Montag stellten Schulministerin Barbara Sommer und Clemens Bauer das Projekt vor, für das die Bewerbungsfrist jetzt anläuft.

Im April ist wieder „ZeitungsZeit“. Am Montag stellten Schulministerin Barbara Sommer und Clemens Bauer das Projekt vor, für das die Bewerbungsfrist jetzt anläuft.

Foto: Lothar Berns

Rhein-Kreis Neuss Michael Münzer, Leiter einer Hauptschule in Ennepetal, brachte es auf der Pressekonferenz zum Projekt "ZeitungsZeit" im Düsseldorfer Landtag auf den Punkt: "Heute lesen die Schüler mehr als wir damals - über StudiVZ, SchülerVZ." Das Problem ist nur: Die Texte seien kurz, der Abstraktionsgrad gering, und der Schwerpunkt der Texte kommunikativ und nicht allgemeinbildend.

Und genau dort setzt "ZeitungsZeit" an: Ab sofort können sich alle 9. Klassen der Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen für das landesweite Projekt zur Leseförderung anmelden.

Am Montag stellten Schulministerin Barbara Sommer, Clemens Bauer, Vorsitzender des Zeitungsverlegerverbands NRW und Professor Norbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, das Projekt vor.

Bis zum 12. Februar können sich alle Hauptschulklassen online unter http://www.partner-fuer-schule.nrw.de/zeitungszeit anmelden. Sie erhalten dann in der Zeit vom 20. April bis 12. Juni täglich kostenlos 30 Zeitungen, die in den Unterricht eingebunden werden.

"Lesen ist wie Kino im Kopf", sagte Sommer. 30 Minuten Lesezeit erhöhe die Lesekompetenz deutlich. Auch ein Grund, warum die NGZ mit ihrem Projekt "Schüler lesen Zeitung" an Schulen herantritt. Von Seiten der Verlage gibt es ohnehin keine Berührungsängste. "Alle 49 Verlage in NRW machen mit", erklärte Clemens Bauer. Eine halbe Million Euro würde für das Projekt in Druck und Versand investiert.

Seit dem Start von "ZeitungsZeit" nehmen jährlich mehr als 1200 Hauptschulen teil, immerhin 80 Prozent aller Hauptschulen in NRW, die 82 000 Schüler repräsentieren. Ziel der Initiatoren ist es, in diesem Jahr die magische 100 000er Marke zu knacken. Zur Unterstützung der inhaltlichen Arbeit erhält jeder Schüler ein Heft mit Arbeitsaufträgen und jede Lehrerin ein Begleitheft mit Hinweisen und Ideen für die Umsetzung im Unterricht.

Ergänzt wird das Projekt durch die Internetplattform www.zeitungszeit.de. Dort können Schüler Zeitungsartikel kommentieren, bloggen oder auch iPods oder Geld gewinnen. Dass auch die Medien Radio und Fernsehen eine Rolle bei der Allgemeinbildung spielen können, verdeutlichte noch einmal Professor Schneider. "Wir wollen klarmachen, dass das Radio auf Augenhöhe mit der Zeitung verbunden ist."

Schuldirektor Münzer jedenfalls hat bisher gute Erfahrungen mit dem Projekt gemacht. Er wies darauf hin, dass die Schüler "nicht nur am Sportteil" hängenbleiben. "Die Finanzkrise gibt es auch bei uns in Ennepetal", sagte er, "sie betrifft somit auch unsere Schüler."

(NGZ)
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