Rhein-Kreis Neuss Lehrlinge immer internationaler

Rhein-Kreis Neuss · Fast jeder Zehnte Auszubildende im Handwerk hat einen ausländischen Pass.

Immer mehr Auszubildende im Handwerk haben ausländische Wurzeln. Das teilt die Handwerkskammer Düsseldorf, die auch für den Rhein-Kreis zuständig ist, mit. Von den rund 20.000 Lehrlingen im Handwerk im Kammerbezirk (dazu gehört der gesamte Niederrhein) haben knapp 1800 einen ausländischen Pass. Die Zahl der Deutschen mit Migrationshintergrund wird wohl noch einmal rund 2.000 Personen umfassen. "Unsere Meister geben jedem eine Chance, der lernen und arbeiten will. Grundlage ist allerdings, dass die Flüchtlinge und Migranten über einen gesicherten Aufenthaltsstatus und über grundlegende Deutschkenntnisse verfügen", sagt Kammer-Hauptgeschäftsführer Axel Fuhrmann. "Ansonsten gilt der Handwerksspruch: Bei uns kommt es nicht darauf an, wo du herkommst. Sondern wo Du hin willst."

Aktuell absolvieren 19 junge Menschen aus Afghanistan eine handwerkliche Ausbildung im Bezirk. 28 Azubis kommen aus Marokko, sechs aus dem zentralafrikanischen Kongo, und 16 Lehrlinge mit iranischem Pass haben in einem Handwerksbetrieb eine Lehrstelle gefunden. Auch aus den Bürgerkriegsgebieten des Nahen Ostens haben zahlreiche junge Menschen einen Lehrvertrag unterschrieben: So kommen 26 Azubis inzwischen aus dem Irak, 21 aus Syrien und 15 aus dem Libanon. Darüber steigen die Lehrlingszahlen aus den Ländern des Balkans. 57 Lehrlinge sind aus dem Kosovo, 41 aus Serbien und Montenegro, zwölf aus Albanien und 34 aus Mazedonien. Fuhrmann: "Das Beste, was einem jungen Menschen nach der Flucht passieren kann, ist die berufliche Integration."

(NGZ)
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