Ballett lernen als Erwachsener in Neuss Der späte Traum vom Tanz

Neuss · Mit Ballett muss man im Kindesalter beginnen, heißt es. Doch auch Erwachsene profitieren von dem Unterricht. Ballett-Pädagogin Colette Kirschbaum sagt, warum.

 An der Ballettstange lernen die Ü30-Teilnehmerinnen mit Colette Kirschbaum die verschiedenen Bewegungsabläufe des klassischen Balletts.

An der Ballettstange lernen die Ü30-Teilnehmerinnen mit Colette Kirschbaum die verschiedenen Bewegungsabläufe des klassischen Balletts.

Foto: Andreas Woitschützke

Als Colette Kirschbaum ihre erste Ballettstunde nahm, war sie elf Jahre alt. „Das war damals schon spät“, erinnert sich die 48-Jährige. „Wer eine berufliche Karriere einschlagen möchte, sollte so früh wie möglich beginnen, heißt es“, erzählt sie und fügt hinzu: „Viele Kinder starten im Alter von vier bis fünf Jahren.“ Doch Kirschbaum hatte Glück, wie sie selbst sagt. Sie brachte gute körperliche Voraussetzungen mit und wurde im klassischen Ballett ausgebildet, das Studio sei für sie wie ein zweites zu Hause gewesen. Eine Profi-Tänzer-Karriere habe sie für sich zwar immer ausgeschlossen, doch wollte sie ihre eigene Tanz-Begeisterung gerne an andere weitergeben. Also legte sie 1992 die Prüfung zur Ballett-Pädagogin der „Royal Academy of Dance London“ in Köln ab und gründete bald darauf ihre eigene Ballettschule: „Zu mir kann jeder kommen, ich schließe niemanden aus. Wichtig ist der Spaß am Tanzen.“ Und das gelte auch für Erwachsene ohne Vorkenntnisse: „Es ist Quatsch, wenn jemand sagt, in dem Alter braucht man nicht mehr anfangen“, sagt sie, „solange der Arzt keine Einwände hat, ist es nie zu spät.“