Umbau kostete 3,6 Millionen Euro Kreisleitstelle in Betrieb

Umbau kostete 3,6 Millionen Euro · Seit Donnerstag ist die neue Kreisleitstelle am Neusser Hammfelddamm in Betrieb. 3,6 Millionen Euro hat der Umbau verschlungen. Acht Disponenten überwachen und koordinieren die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst.

 Rettungsassistent Sascha Klein ist einer der Disponenten in der neuen Kreisleitstelle. In Zwölf-Stunden-Schichten arbeiten er und seine Kollegen am Hammfelddamm.

Rettungsassistent Sascha Klein ist einer der Disponenten in der neuen Kreisleitstelle. In Zwölf-Stunden-Schichten arbeiten er und seine Kollegen am Hammfelddamm.

Foto: a. woitschützke

Rhein-Kreis Neuss Das elektronische Auge der Feuerwehr überblickt den Rhein-Kreis Neuss fortan vom Hammfelddamm in Neuss aus. Monitorwände bauen sich dort vor den acht Disponentenplätzen (plus vier Überlaufplätze) im zweiten Stock der Kreisleitstelle auf, eine Vielzahl von Karten und Luftaufnahmen werden per Beamer an die Wand geworfen, es gibt einen hochmodernen Technikraum und komfortabel eingerichtete Schlafplätze.

2500 Kräfte werden geführt

Seit gestern ist die neue Kreisleitstelle, von der 2500 Kräfte der 14 Feuerwehren und Rettungsdienste geführt und koordiniert werden, offiziell in Betrieb. Insgesamt 26 Beschäftigte arbeiten dort auf insgesamt 540 Quadratmetern in Zwölf-Stunden-Schichten.

"Wir sind 24 Stunden am Tag besetzt", erklärt Kreisbrandamtsrat Thomas Dilbens (48), Leiter der Einrichtung. Insgesamt 3,6 Millionen Euro hat der Umbau des Gebäudes verschlungen, jeweils zur Hälfte verteilt auf den Schultern von Kreis und Stadt Neuss.

"Sicherheit ist der wichtigste Standortfaktor", sagte Landrat Dieter Patt, der mit einer Riege aus Politik und Verwaltung zur Eröffnung gekommen war. Immerhin 60 000 Einsätze werden von der Kreisleitstelle betreut, alle Notrufe kommen am Hammfelddamm an.

Im Disponentenraum zoomt Thomas Dilbens eine Luftaufnahme der Daimlerstraße in Neuss heran. Genau auf das Haus, in dem Landrat Patt wohnt. Die Wege zu dem Haus können so im Falle eines Einsatzes analysiert werden.

20 Monate haben Bauzeit und technische Ausstattung gedauert. Warum das so lange gedauert hat, können die Besucher im Technikraum nachvollziehen. Tausende kleinstadriger Kabel ziehen sich an der Wand entlang, gekühlte Schränke surren leise, sogar ein Satellitentelefon ist dort für den Notfall installiert. Der Rhein-Kreis Neuss hat eine Fachinformatikerin eingestellt, um jederzeit die Technik im Griff zu haben.

"Wir sind jetzt auf einem Stand, wo wir mal Luft holen können", sagte Kreisdirektor Petrauschke.

Unterstützt wird die Kreisleitstelle im Havariefall von einem Krisenstab, der in einem 250 Quadratmeter großen Tiefkeller in Grevenbroich. "Kirmesdienstag bringen wir die alte Leitstelle zum Schlafen", sagt Stefan Pfitzer, Beigeordneter der Stadt Neuss. Der komplette Umzug von der alten in die neue Kreisleitstelle soll am Kirmesdienstag beginnen und am 8. September abgeschlossen sein.

Dann wird sich die Kreisleitstelle mit Leben füllen. Im Aufenthaltsraum gibt es sogar eine lauschige Sitzecke und einen chromblitzenden Herd — lediglich der kleine, graue Fernseher der Aldi-Marke Tevion, der in der Ecke des Raumes steht, wirkt etwas deplatziert.

(RP)
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