Rhein-Kreis Neuss Kreis-Opposition startet Wirtschaftsinitiative

Rhein-Kreis Neuss · Grüne, SPD, Linke und Piraten reagieren mit Antrag auf Resolutionsentwurf von Landrat Petrauschke

Dem Vorschlag von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU), mit einer Resolution an Land und Bund im Kreistag verlässliche Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft und die energieintensive Industrie einzufordern, halten Grüne, SPD, Linke und Piraten einen gemeinsamen Antrag entgegen. "Mit einer Resolution ist es nicht getan. Wir fordern konkrete Beschlüsse", sagt der designierte Landratskandidat Hans Christian Markert (Grüne). Im Kern geht es dem Parteienbündnis um: Wirtschaftsförderung Die Oppositionsparteien fordern, die Wirtschaftsaktivität des Kreises neu auszurichten.

Wirtschaftsausschuss Der Kreistag soll einen eigenständigen Wirtschaftsausschuss schaffen, um den Strukturwandel zu gestalten. Innovationscluster In einem Innovationscluster soll der Kreis die "klugen und innovativen Köpfe der Region" vernetzen. Fachhochschule Der Kreis soll sich für eine staatliche Fachhochschule im Kreisgebiet einsetzen. Petrauschkes Befürchtungen, dass der Braunkohlenverstromung ein vorzeitiges Aus drohen könne, teilen Grüne, SPD, Linke und Piraten nicht.

Mit Beschlüssen des Landes und Genehmigungen herrsche bis 2045 Verlässlichkeit. Dennoch gelte es, den Strukturwandel jetzt einzuleiten. Dafür müsse die Wirtschaftsförderung des Kreises Energieeinsparungen, den Ausbau der Kraftwärmekopplung und der erneuerbaren Energien ebenso unterstützen wie den Einsatz modernster Umwelttechnik. Nötig seien zudem Konzepte für den Klimaschutz und das Grundwassermanagement. Wer hingegen über kurzfristige Kraftwerksstilllegungen spekuliere, laufe Gefahr, selbst Strukturbrüche in der Region zu erzeugen, so Markert als Mitunterzeichner des Antrags für den Kreistag.

Der Kreis müsse zu einer "Innovationsregion" werden. Wichtigster Partner seien dabei die Chemieindustrie und auch RWE: "Innovative Ideen an der Schnittstelle zwischen chemischer Industrie, Braunkohlerevier und Energieproduktion sollten hier stattfinden und nicht in anderen Bundesländern." Auch ein industrielles Rohstoffmanagement, das Materialien in Kreisläufen zirkulieren lässt und Müll vermeidet, könne - zum Beispiel durch eine Pilotanlage zur Rohstoffgewinnung aus Abfällen - einen Innovationsschub bringen.

(ki-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort