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Rhein-Kreis Neuss Kreis muss für Mietausfälle der ISR zahlen

Rhein-Kreis Neuss · Die Insolvenz der Internationalen Schule (ISR) hat Auswirkungen auf den Kreisetat: 70 000 Euro werden bis zum Februar fällig.

 Die Internationale Schule am Rhein (ISR) steckt in finanziellen Nöten, sie hat Insolvenz angemeldet. Für den Ausfall der Mietzahlungen muss unter anderem der Rhein-Kreis geradestehen, da er einer der Gesellschafter jener Firma ist, über die die ISR ihre Mietzahlungen abwickelt.

Die Internationale Schule am Rhein (ISR) steckt in finanziellen Nöten, sie hat Insolvenz angemeldet. Für den Ausfall der Mietzahlungen muss unter anderem der Rhein-Kreis geradestehen, da er einer der Gesellschafter jener Firma ist, über die die ISR ihre Mietzahlungen abwickelt.

Foto: Lothar Berns (archiv)

Die Zukunft der Internationalen Schule am Rhein (ISR) beschäftigt weiterhin die Kreispolitik."Schließlich werden wir uns darum kümmern müssen, wie wir mit den zu erwartenden Mehrkosten umgehen", sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gestern im Kreisausschuss.

Die Insolvenz der Privatschule betrifft auch den Rhein-Kreis: Er gehört zu den Gesellschaftern jener Firma, über die die ISR ihre Mietzahlungen abwickelt. Und weil dafür einst eine sogenannte Patronatserklärung — quasi als Bürgschaft — vom Kreistag abgegeben worden war, muss der Rhein-Kreis ebenso wie die anderen Gesellschafter, zu denen auch die Stadt Neuss und die IHK Mittlerer Niederrhein gehören, für Mietausfälle geradestehen. Dies hätte durch eine Stundung der Mietzahlungen zumindest verzögert werden können — auf diesen Vorschlag der ISR wollten die Beteiligten allerdings nicht eingehen.

Wie hoch die Kosten sind, das wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt. Laut NGZ-Informationen geht es um eine Übernahme der Tilgungskosten bis einschließlich Februar, da im März das geregelte Insolvenzverfahren beginnt. Mit 210 000 Euro schlägt dies zu Buche, davon entfallen 70 000 Euro auf den Rhein-Kreis. Der Insolvenzverwalter wurde über diesen Schritt bereits informiert: Der Rhein-Kreis hoffe, dass ein Sanierungskonzept gelingt, das den Fortbestand der Schule auf Dauer ermöglicht, heißt es in dem Schreiben, das der NGZ vorliegt. Die Grünen hatten zuvor in der Sitzung gefordert, eine Beratungs- und Koordinierungsstelle für betroffene Eltern und Schüler einzurichten, die sich über einen Wechsel zu einer staatlichen Schule informieren möchten. "Damit machen wir die ISR erst recht kaputt", meinte Dieter Welsink, Chef der CDU-Kreistagsfraktion. Grünen-Fraktionschef Erhard Demmer hielt dagegen: "Unser erstes Interesse muss den Bedürfnissen der Schülern gelten und nicht dem wirtschaftlichen Erfolg eines Privatunternehmens."

Die Eltern der ISR-Schüler zeigten sich enttäuscht darüber, dass die Politik über eine Übernahme des Schulgebäudes spekuliert hatte. Es müsse zuerst um die Zukunft der Kinder gehen, sagte Bettina Schumacher, Vorstandsmitglied des "Parent Networks", der Elternvertretung der ISR. "Wir als Eltern sind bereit, uns persönlich für den Erhalt der Schule einzusetzen", betonte Schumacher. "Wir erwarten aber auch von allen Gesellschaftern, dass sie ihren Beitrag dazu zu leisten."

(NGZ)
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