Rhein-Kreis Neuss Kreis-FDP: Respekt für Guido Westerwelle

Rhein-Kreis Neuss · Wie der FDP-Landesverband halten es auch die Liberalen im Rhein-Kreis Neuss. Die Politiker droschen vergangene Woche nicht auf Guido Westerwelle ein und verfallen auch jetzt nicht in Jubel über den Rückzug des Parteichefs.

Der hatte am Sonntag erklärt, im Mai nicht mehr für das Amt des Parteichefs zur Verfügung zu stehen. Der FDP-Bundestagsabgeordnete für den Rhein-Kreis und FDP-Kreisvorsitzende, Bijan Djir-Sarai, bedauert Westerwelles Entscheidung: "Ich halte ihn für einen der begnadetesten deutschen Politiker", sagt der 34-Jährige. Westerwelle sei der "beste Parteivorsitzende, den die FDP je gehabt" habe: "Er hat es geschafft, die jüngere Generation für die Politik zu begeistern."

Überraschend kam der Rückzug Westerwelles für den Neusser Parteichef Miroslav Pavetic nicht. Aus "internen Kreisen" wusste er bereits morgens gegen 10 Uhr vom Rückzug des gebürtigen Bad Honnefers – mehr als sechs Stunden, bevor erste Meldungen durchsickerten. Pavetic habe "Respekt vor Westerwelle", sieht dessen Entscheidung aber als unerlässlich für eine nötige inhaltliche Neuausrichtung seiner Partei an. Ob für die Liberalen in Neuss Gesundheitsminister Philipp Rösler erster Kandidat für Westerwelles Nachfolger ist, wollte Pavetic nicht sagen. "Alle, die im Gespräch sind, können das."

Der Grevenbroicher Chef der Liberalen, Markus Schumacher, bedauert den Rückzug: "Schade, dass Guido Westerwelle keinen anderen Lösungsweg gefunden hat. Er hat die Liberalen zu 14,8 Prozent geführt und es geschafft, dass die FDP in allen Landtagen vertreten war."

Karlheinz Meyer, FDP-Stadtverbandschef in Dormagen, fordert, dass die politische Ausrichtung jetzt korrigiert werde: "Wir müssen uns breiter aufstellen." Meyer verurteilt den Druck, der auf Westerwelle ausgeübt wurde: "Das war teilweise sehr ungerecht". Einen Wunschkandidaten hat er nicht.

(NGZ)
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