SPIEL DER WOCHE Kein Thema ist Tabu

Wenn für eine lustige Party ein Spiel gesucht wird, dann ist "Tabu" schon seit Jahren erste Wahl. Das Ratespiel genießt Kultstatus und ist jetzt in der vierten Auflage erschienen. Und damit ändert sich das bisherige Spielkonzept an einigen markanten Punkten.

Wenn für eine lustige Party ein Spiel gesucht wird, dann ist "Tabu" schon seit Jahren erste Wahl. Das Ratespiel genießt Kultstatus und ist jetzt in der vierten Auflage erschienen. Und damit ändert sich das bisherige Spielkonzept an einigen markanten Punkten.

Der auffälligste dürfte der Preis sein. Tabu kostet mit der Ausgabe Nr. 4 erstmals standardmäßig unter 50 Mark. Der Grund dafür ist die geringere Anzahl an Karten, die dem Spiel beiliegen. Es sind nun nämlich nicht mehr nur zwei zu erratende Begriffe auf einer Karte aufgedruckt, sondern gleich vier Stück. Damit bleibt die Vielfalt erhalten, es werden halt nur Kosten gespart. Gespielt wird in zwei Teams, wobei immer abwechselnd eine Person den gesuchten Begriff, der auf der Karte steht, umschreibt und der Rest des Teams versucht, diesen zu raten.

Damit die Sache jedoch nicht zu einfach wird, finden sich auch gleich fünf Tabuwörter mit auf der Karte. Weder diese noch den gesuchten Begriff oder Teile der Worte darf der Erklärende benutzen. Wird beispielsweise Britney Spears gesucht, so sind "Musik", "Sängerin", "jung", "Hits" und "Baby One More Time" verboten. Fallen in der Umschreibung doch diese Worte, tritt das gegnerische Team in Aktion und "quietscht" die Erklärung ab. Ein paar zusätzliche Regeln gibt es noch, wie keine Geräusche, keine Aufzählung einzelner Buchstaben, keine Aussage wie "reimt sich auf..." und nicht mit den Händen erklären, das ist aber dann schon so gut wie alles.

Tabu ist schnell erklärt und leicht verständlich, was wohl unter anderem dazu geführt hat, dass das Spiel seit Jahren zu den meistverkauften in Deutschland zählt. Die 4. Auflage wird allerdings die Spielenation spalten. Selbst wer die Editionen 1 bis 3 kennt, wird sich umschauen. Die zu erratenden Begriffe sind deutlich schwieriger geworden als bisher. Viele Modeworte haben ebenso Einzug gehalten wie Begriffe aus der englischen oder der französischen Sprache. Ein paar Beispiele gefällig? Umschrieben werden müssen Chaiselongue, Caddie, Vamp, Tinnef oder Performance, Broiler und Bischof Dyba.

Da es sich um ganz schön harte Brocken handelt, steht inder Grund-Spielanleitung, dass Karten, die der Erklärende ablehnt (weil er den Begriff nicht kennt oder sein Team es nicht schafft, diesen zu erraten), keinen Minuspunkt bringen. Leider ist das eine unnötige Regelerleichterung (außer bei ganz jungen Mitspielern), da sie viel von der Spannung nimmt. Wieso soll ich mich dann als Spieler noch anstrengen, wenn es keine Folgen hat? Auch hat der Verlag in der aktuellen Ausgabe auf den gewohnten Kartenhalter verzichtet, eine neue Schachtelhalterung erleichtert das Spielen nicht unbedingt. Wohl dem, der noch eine alte Edition hat. Dann kann er/sie nämlich die kleinen Mängel der ansonsten guten Neuauflage ausmerzen. Tabu ist bei MB Spiele erschienen und für vier und mehr Spieler ab zwölf Jahren gedacht. Eine Partie dauert zwischen 15 und 45 Minuten. Aha

(NGZ)
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