Dezernent Karsten Mankowsky Immer im Einsatz für die Umwelt und die Gesundheit

Rhein-Kreis · Müllverbrennung, Maul- und Klauenseuche, Autobahnanschlüsse – nur einige der Themen, die Dezernent Karsten Mankowsky beschäftigen.

Am 1. Dezember 2017 hätte Karsten Mankowsky feiern können. Denn genau an diesem Tag vor 25 Jahren wurde er Dezernent für Umwelt und Gesundheit, zuständig auch für die Bauaufsicht und das Tiefbauamt beim Rhein-Kreis. Wohlgemerkt, er hätte – wenn er das Datum im Eifer des Tagesgeschäfts nicht vergessen hätte. Erst als er im Frühjahr zum Fest der Alzheimer Gesellschaft ging, die ihr 25-jähriges Bestehen feierte, fiel ihm ein, dass auch er längst ein Silberjubilar ist.

65 Jahre wird er im Dezember, bis Sommer 2019 muss er noch arbeiten – aber vielleicht will er länger. „Wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, rede ich zuerst mit meiner Frau, mit dem Landrat und der SPD“, sagt der Sozialdemokrat. Verheiratet ist Mankowsky in zweiter Ehe, hat einen Sohn und eine Tochter sowie drei Enkelkinder. Der Umweltdezernent ist HSV-Fan, jetzt erst recht in den bitteren Zeiten. Aber welchem Verein sollte er sonst die Treue halten, der gebürtige Hamburger, der von seinem Kinderzimmer aus die vier Masten des Volksparkstadion sehen konnte. Nach dem Abitur in der Hansestadt zog es ihn nach Konstanz an eine Uni mit damals nur 4000 Studenten und studierte Verwaltungswissenschaften. Für seine Mutter, erinnert er sich gut, sei das ziemlich weit weg gewesen. „Es kam alle 14 Tage ein Paket mit Lebensmitteln“, sagt er und lacht. In Konstanz wäre er gern geblieben, doch der Arbeitsmarkt sei ziemlich „eng“ gewesen und eine Karriere an der Uni kam für ihn nicht in Frage.

Und so ging es für Mankowsky ins Rheinland, beruflich ins Landespresse- und Informationsamt der Düsseldorfer Staatskanzlei, privat zunächst nach Gnadental. Und recht bald in den Kreistag, wo sich Mankowsky bereits intensiv mit dem Thema Umwelt auseinandersetzte. Dann wurde beim Rhein-Kreis passgenau ein neuer Umweltdezernent gesucht. Das war 1992. Im Sommerurlaub traf er die Entscheidung, zum Kreis zu wechseln. Damals die erste „Baustelle“, die er zu beackern hatte: Müllverbrennung. Der Rhein-Kreis benötigte eine eigene Müllverbrennungsanlage. Ein Projekt, das viele Gegner hatte. Es gründeten sich Bürgerinitiativen. Mankowsky: „Wir haben damals das bundesweit erste Mediationsverfahren ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den Initiativen Gutachten erstellen lassen.“ Beantragt worden sei die Anlage erst nach gemeinsamen Absprachen. Der Kreistag legte sich auf den Standort Neurath fest. Zwei Jahre habe das Verfahren gedauert. Und dann? „Da erhielten wir Meldung aus Düsseldorf und Krefeld, dass die dortigen Anlagen nicht ausgelastet seien. So benötigten wir im Rhein-Kreis keine eigene mehr.“

 Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche 2011 ist auch eines der Ereignisse, die Mankowsky nicht vergessen wird. Die Viruserkrankung, damals von Schafen aus England übertragen, betraf auch Tiere in einem Neusser Betrieb. „80 Schafe mussten dort in einer Nacht gekeult werden“, berichtet er. Und er war dabei, wie weitere Mitarbeiter seines Dezernats, die halfen, die toten Tiere erst auf Schubkarren und dann in Container zu verladen. „Und das alles in der Karnevalssonntag-Nacht.“

Als sein Herzensthema bezeichnet Mankowsky die Prävention für Kinder. Stolz ist er darauf, dass der Rhein-Kreis im „Gesunde Städtenetzwerk Deutschland“, wo er im Vorstand sitzt, als Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendgesundheit ausgezeichnet wurde. Und nun beschäftigt ihn unter anderem der Autobahnanschluss Delrath, eine fast „never-ending-story“. Aber eben nur fast, denn im November sollen die endgültigen Planungs-Unterlagen bei der Bezirksregierung ausgelegt, zuvor im September die Öffentlichkeit beteiligt werden. Außerdem wird ein Artenschutzgutachten erstellt. „Doch“, sagt er, „ es ist schwer, eine Prognose abzugeben, wann der Anschluss kommt.“ Sicher ist er sich allerdings in einer Sache, dass seine Arbeit auch deshalb so viel Spaß mache, weil „ich mit kompetenten Abteilungsleitern zusammenarbeite“.

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