Neuss Novesia Heike sammelt fürs Tierheim

Neuss · Auf dem blauen NGZ-Sofa plauderte Heike Hahn darüber, dass sie ihren Mann zum Prinzen-Amt überreden musste. Sie habe nicht lange gezögert und kurzerhand gedroht, sich ansonsten einen anderen Prinzen zu suchen. Das wirkte.

 Sie sprach über ihre Tierliebe, aber nicht darüber, was sie und ihren Mann die Session kostet: Novesia Heike II. mit NGZ-Chefreporter Ludger Baten.

Sie sprach über ihre Tierliebe, aber nicht darüber, was sie und ihren Mann die Session kostet: Novesia Heike II. mit NGZ-Chefreporter Ludger Baten.

Foto: woi

Im Neusser Karneval ist das Interview mit dem Prinzenpaar auf dem blauen NGZ-Sofa ein traditioneller Termin. In dieser Saison stellten sich den Fragen von NGZ-Chef-reporter Ludger Baten das Prinzenpaar Dieter IV. Hahn und seine Gattin Novesia Heike II. im Restaurant Essenz der Bürgergesellschaft.

Ebenfalls gute Tradition ist es, dass der Gesprächsreigen mit der Novesia eröffnet wird. Heike II. kam im schicken blau-weißen Kleid, geschmackvoll mit silbernen Pailletten besetzt. Zwar in Büttgen geboren, aber auf der Neusserfurth aufgewachsen, betrachtet sich die Novesia als echtes "Further Mädel". Die Hobbys des Prinzenpaares gleichen sich: Neben Familie und drei Hunden zählen der Karneval und bei Prinz Dieter auch das Schützenfest dazu.

Da wollte Ludger Baten zunächst wissen, wer denn bei den vielen Terminen in der Session die Hunde versorgt. Das regeln zur Zufriedenheit der Eltern Tochter und Schwiegersohn. Seit vielen Jahren sammelt die amtierende Novesia bei Empfängen und Veranstaltungen Geld für den guten Zweck. Heike Hahn hat sich entschieden, das für das Tierheim in Bettikum zu machen, insbesondere für die dort anfallenden Tierarztkosten. Für Tiere wurde bisher noch nie gesammelt. "Das ist eine Idee unserer tierlieben Familie", erläutert die Novesia. "Schon in meinem Elternhaus hatten meine drei Geschwister und ich jeder sein eigenes Tier. Da gehörten neben Hunden auch Hasen und Wellensittiche zur Familie."

Da der Neusser gern über Geld redet, wollte Ludger Baten wissen, was denn da so zusammen kommt. "Aus den Erfahrungen meiner Vorgängerinnen weiß ich, dass das zwischen 2000 und 3000 Euro sind. Diese Summe haben wir jetzt schon erreicht." Auf die Frage nach den Kosten der ganzen Session wollte Heike II. hingegen nicht so präzise antworten. "Die größten Faktoren sind sicher die Kleider der Novesia und die Orden. Das soll jedes Prinzenpaar für sich entscheiden und gestalten." Eine gut aufgelegte Heike Hahn erzählte, dass in ihrer Familie alle Feste gefeiert werden. "Wir feiern doch auch Weihnachten!"

Ihren Dieter allerdings musste sie zum Prinzenamt überreden: "Dann nehme ich mir einen anderen Prinzen", habe sie ihm kurzerhand mitgeteilt. Das ließ der Ehemann natürlich nicht zu. Daran knüpfte Baten im Gespräch mit dem im glänzenden Prinzenornat erschienenen Dieter IV. an: "Es heißt, Sie mussten ins Prinzenamt getragen werden?" Dieter Hahn: "Das ist zu freundlich ausgedrückt. In Wahrheit musste ich stark geschubst werden!" Eine Rolle spielten auch die vielen Freundschaften, die er in neun Jahren als Prinzenführer schließen konnte. Und da der Prinz auch im Schützenwesen sehr aktiv ist, unter anderem im Reitercorps in Grefrath, wollte der NGZ-Redakteur wissen, ob Karneval und Schützenwesen denn auf gleicher Augenhöhe agieren.

"Nicht ganz", antwortete der Prinz, "der Karneval ist familiärer und bezieht die Frauen stärker ein." Und anders als bei den Schützen müsse man im Karneval keinen Stammverein haben. "Wir haben die Prinzengarde, die uns bedingungslos unterstützt. Ganz ehrlich, der Karneval ist mir heute näher", so Prinz Dieter IV. Zum Schluss des Gesprächs bat Ludger Baten den Präsidenten des Karnevalsausschusses (KA) Jakob Beyen, dazu zu kommen. Der konnte berichten, dass "seit gestern" das Sicherheitskonzept genehmigt sei.

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erforderten Mehrkosten von 2000 Euro. Gleichwohl dankte er der Stadt für großartige Unterstützung und forderte die vielen Zuhörer auf, das mit Beifall zu würdigen. Auf die Frage, ob das nach zehn Jahren Präsidentschaft wirklich seine letzte Session sei, antwortete Jakob Beyen überzeugend: "Dabei bleibt es!"

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort