Aus- und Weiterbildung im Rhein-Kreis Neuer Medienreferent macht Lehrer fit

Rhein-Kreis · Johannes Feser ist der „Neue“ im Kreismedienzentrum in Holzheim. Zu seinen Aufgaben gehört es, kreisweit Lehrer zu schulen, damit sie in ihrem Unterricht moderne Medien problemlos einsetzen können.

Die Zeit, in der Lehrer sich Filmrollen oder Tonbandkassetten in einem Medienzentrum abholten, um die darauf gespeicherten Inhalte für Unterrichtszwecke zu nutzen, sind längst vorbei. Selbst CDs und DVDs sind nicht mehr neuester Stand der Technik, wenn es darum geht, den Unterricht mit Stoffen zu bereichern, der nicht in Lehrbüchern steht, der aber von der Landesanstalt für Medien zu Verfügung gestellt wird. „Streamen“ ist das Zauberwort. Die Inhalte werden direkt übers Internet auf die Bildschirme der Computer und auf Tablets in den Schulklassen geliefert.

Johannes Feser kennt sich da aus, denn er ist der neue Referent für Medienbildung im Medienzentrum des Rhein-Kreises in Holzheim. Das antiquierte Material verstaubt noch in Lagerräumen. Es soll verschwinden und Platz machen für Unterrichtsräume, in denen die Lehrer fit gemacht werden für den modernen Umgang mit Medien. Digitalisierung ist auch dort der Trend der Zeit. Dort werden in einem „Marker Space“ bald Möglichkeiten digital unterstützten Unterrichts vorgestellt und Fortbildungen angeboten, unter anderem zum Streamen.

„Wir beliefern sämtliche Schulen und Kindertagesstätten im Rhein-Kreis Neuss mit Unterrichtsmaterial, aber auch mit notwendigen Abspielgeräten“, sagt der 1988 geborene Feser. Es gebe durchaus Bedarf, Lehrer zu schulen, damit sie den Umgang mit Tablets und Rechnern optimal beherrschen, meint er. „Allerdings gehen wir schon davon aus, dass ein Lehrer in der Lage ist, ohne fremde Hilfe ein Gerät einzuschalten“,  sagt Feser und schmunzelt.

Seit wenigen Monaten arbeitet er nun im Medienzentrum im ehemaligen Holzheimer Rathaus. Mit dem Ausleihen von Materialien ist Fesers Aufgabengebiet nur sehr eingegrenzt beschrieben. „Neben der Lehrerausbildung ist es meine Aufgabe, immer wieder neue Medien als mögliches Unterrichtsmaterial zu finden und zu empfehlen.“

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke umschreibt das Arbeitsfeld so: „Das Kreismedienzentrum wurde in den vergangenen Jahren konsequent organisatorisch, baulich und personell verändert und neu aufgestellt, den geänderten Anforderungen aus dem Bildungsbereich angepasst und von der klassischen Bildstelle zu einem Kompetenz- und Dienstleistungszentrum für alle am Bildungsprozess beteiligten Akteure umgebaut.“  Aus diesem Grunde wurde die neue Stelle eines Medienreferenten geschaffen.  Ein weiterer Schwerpunkt von Fesers Tätigkeit ist neben der Erweiterung der medienkulturellen Angebote des Hauses auch die Unterstützung von Produktionen von Radiogruppen im Lokalfunkbereich.

Feser, der mit seiner Familie in Köln lebt, widmet sich insbesondere den Nutzern der Medien aus dem Kreismedienzentrum. „Das geht schon in die redaktionelle Arbeit, wenn ich etwa im Tonstudio eine Klasse betreue, die eine Radioaufnahme herstellen will.“  Ein besonderes Augenmerk will er auf die Aus- und Weiterbildung von sogenannten Medienscouts legen. „Das sind Schüler, die als Multiplikatoren ihre Mitschüler darauf hinweisen sollen, wie sie sich im Internet und im Umgang mit den neuen Medien verhalten sollen. Welche Gefahren lauern in den sozialen Medien? Was gebe ich von mir preis? Wie kann ich Falschmeldungen und bewusste Manipulationen erkennen?“, erklärt er. Außerdem weist er auf das offene Kursangebot des Medienzentrums hin, das nicht auf Lehrer, Erzieher und Schüler beschränkt ist. So bereitet Feser gerade die Mädchen-Medien-Woche vom 6. bis 9. April vor, in der die Teilnehmerinnen Medienberufe und die Produktion von Medieninhalten kennenlernen.  Informationen gibt es auf einem Flugblatt oder unter medienzentrum@rhein-kreis-neuss.de.

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