Internate Begabte fördern

"Über diese Schiene ist der eine oder andere ins Studium gekommen, oft sogar mit Stipendium", verrät Michael Laufer. Die gebürtige Bonnerin Helena Blöcker beispielsweise sammelte als Solistin der Musical-AG erste Bühnenerfahrungen. Als Sängerin gehörte sie später zum Ensemble des Musicals "Wicked, die Hexen von Oz".

Das Bildungsangebot von Schloss Hagerhof wurde vor zwei Jahren um einen weiteren Aspekt erweitert: die Fernsehschule "Hager-TV" für Fernsehjournalismus. Kameraführung und journalistisches Arbeiten können in dem Projektfach der Oberstufe erlernt werden.

Die extreme Liebe für den Fußballsport eint die Schüler des Deutschen Fußball Internates in Marl. "Das Beste oder Nichts!" ist der Leitspruch dieser einzigartigen Einrichtung. "Unser Ziel ist es, die jungen Leute in die Bundesliga zu führen, sie zu erfolgreichen Sportlern zu machen", so Thomas Eglinski, der Geschäftsführer. "Plan B ist es, sie auf das Leben vorzubereiten."

Das Konzept des 2009 eröffneten Internats beruht auf drei Säulen: einer hervorragenden schulischen Ausbildung, der individuellen sportlichen Förderung und der individuellen Persönlichkeitsentwicklung. Diese hält Thomas Eglinski für extrem wichtig. "Wenn's im Kopf stimmt, ist im Sport alles möglich", sagt er. Wer im Sport erfolgreich werden möchte, braucht Persönlichkeit. "Die meisten scheitern an fehlender Disziplin."

Rhetorik, Körpersprache, einmal im Monat ein Personal Coaching, Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung stehen auf dem Stundenplan. "Respekt kann man lernen. Was der Trainer sagt, ist Gesetz, da wird nicht nachgemault", betont Thomas Eglinski. Viele Eltern schätzen diesen Teil des Konzepts inzwischen höher ein als die sportliche Förderung.

44 Schüler leben zurzeit im Internat, unterziehen sich dem täglichen Training, erleben eine individuelle Förderung. Jeder soll seine eigenen Stärken und Schwächen kennen. Naturrasenplatz, Kunstrasenspielfeld, Kleinspielfeld auf Naturrasen sowie ein Beach Soccer Feld ermöglichen beste Trainingsbedingungen. Zum gegenseitigen Kennenlernen gibt es ein Probewohnen. Dazu zählen Tests schulischer Art und ein Feststellen der fußballerischen Qualitäten. "Wir achten auch darauf, ob der Schüler ins Umfeld passt", sagt Thomas Eglinski. Für Minenleger oder Provokateure stehen die Aufnahmechancen schlecht. Teamplayer sind erwünscht.

(NGZ)
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