Gottesdienst für Mensch und Tier in der Arche Noah Hühner und Küken lauschten aufmerksam

"Was würden uns die Tiere wohl sagen", fragte der evangelische Pfarrer Wilfried Pahlke Montag seine eher ungewöhnliche Gottesdienstgemeinde. Eine Antwort bekam er von Esel Benjamin, Hasen, Kaninchen und einem Meerschweinchen jedoch nicht. Die blieben nämlich ganz ruhig bei den Kindern, die sie an der Leine hielten oder auf dem Schoß sitzen hatten.

Einen ökumenischen Gottesdienst für Mensch und Tier in der Arche Noah hatten die evangelischen Geistlichen Pahlke und Vikar Jörg Ostermann-Ohno von der Büdericher Christusgemeinde und Friedhelm Messerschmidt als Vertreter der katholischen Gemeinde Heilig Geist, auch in diesem Jahr wieder zusammengestellt. Ostermann-Ohno hatte aus diesem Anlass sogar extra ein Tauf-Bäffchen, eine besondere Halsbinde, angelegt. Darauf waren mit einem Fisch und der Friedenstaube nicht nur christliche Symbole gestickt, sondern in erster Linie Tiere zu sehen. Während die teils sehr junge, teils eher ältere Gemeinde unter dem rauschenden Laubdach das Geschehen mitgestaltete, ergriff Esel Benjamin schließlich doch die Flucht in Richtung Hasenburg.

Als die Menschen in seiner Umgebung ein Halleluja anstimmten und dabei auch noch abwechselnd aufstanden und sich wieder hinsetzten, wurde es dem Tier zu viel. Die Kaninchen in der Nähe blieben dagegen eher unbeeindruckt, während eine Glucke und ihre Küken dem Treiben der Menschen aufmerksam zu folgen schienen. Durch die großen Scheiben des Häuschens konnte die Hühnerschar den Gottesdienst bestens verfolgen. Ein verstohlenes Lächeln flog über verschiedene Kindergesichter als Vikar Ostermann-Ohno erzählte, was er als Esel zu ihnen sagen würde. Immerhin sei dieses Tier bereits seit 6.000 Jahren ein treuer Begleiter des Menschen, dessen Vorsicht ihm ungerechter Weise als Sturheit ausgelegt würde.

Während Messerschmidt dann über die Tauben sprach, die als Ratten der Luft verschrien seien, flatterten wie auf ein Stichwort zwei Exemplare dieser Vogelart über den Gottesdienstplatz. Und Hans Miedel, Ehemann von Arche-Noah-Initiatorin Hildegard Miedel, erklärte, dass der Streichelzoo gerade jetzt mit den Tauben ein Problem habe. Es seien zu viele geworden. Leider sei der Termin diesmal unglücklicherweise in die Osterferien gefallen, so dass viele Kinder, die sonst zur Arche Noah kämen, im Urlaub seien.

Aber auch so war jeder Sitzplatz unter Pavillons und Bäumen besetzt. Wie sehr vor allem die Kinder ihre Haustiere lieben, zeigten die Fürbitten. "Lieber Gott, bitte lass mein Meerschweinchen lange leben", bat etwa ein kleines Mädchen mit langen braunen Haaren. Die meisten dieser Fürbitten waren auf Zettel geschrieben, die mit bunten Bildern verziert waren.

(NGZ)
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