"Der verbotene Schlüssel" Horrorhaus

Es darf mal wieder gespukt werden: Horror um verwunschene, fluchbehaftete oder sonstwie gesundheitsgefährdende Häuser haben zur Zeit Konjunktur. Erst vor kurzem buhlte "The Amityville Horror" mit mäßigem Erfolg um Gänsehaut (um nur einen zu nennen).

Jetzt verschlägt es Kate Hudson, sonst eher in der leichten Komödie beheimatet ("Wie werde ich ihn los in zehn Tagen?"), in ein schon recht verfallenes Haus im schwülen Louisiana. Dort lebt die alte Violet Devereaux (Gena Rowlands) mit ihrem gelähmten Mann Ben (John Hurt), um den sich die junge Krankenpflegerin Caroline (Kate Hudson) kümmern soll.

Dass hier etwas nicht stimmt, merkt sie recht bald, als ihr Patient nachts im schönsten Unwetter auf dem Dach herumrutscht und offenbar zu verschwinden versucht. Bei ihren Streifzügen durch das Haus findet sie einen verschlossenen Raum mit allerlei schauerlichem Zeug, einschließlich eines Schrumpfkopfes.

Von Violet erfährt sie, dass hier vor Jahrzehnten ein paar Hausangestellte Experimente mit Schwarzer Magie angestellt haben, was natürlich böse enden musste. Und seitdem treiben halt Geister ihr Unwesen - angeblich. Wie viele Horrorfilme der letzten Zeit macht auch

"Der verbotene Schlüssel" in erster Linie auf Atmosphäre, nicht auf Blutgekübel. Inszeniert ist das halt im Großen und Ganzen wie immer: Zuerst gibt es ein paar Schreckmomente, die sich allesamt als harmlos erweisen und bei denen grelle Musikeinsätze das Publikum zum Zucken bringen sollen. Dass die Bedrohung realer wird, zeigt die stetige Zunahme von Blitz und Donner, und am Ende steht natürlich die haarsträubend überraschende Auflösung.

Immerhin schafft es Regisseur Iain Softley, in diesem Klischee-Korsett wenigstens hin und wieder andere Akzente zu setzen. Normalerweise ist die Funktion der weiblichen Hauptfigur in solchen Filmen darauf beschränkt, Angst zu haben, sich trotzdem immer allein an den gefährlichsten Orten herumzutreiben und alle paar Minuten panisch aufzuschreien. Kate Hudsons Krankenpflegerin hingegen ist selbstbewusst und zeigt bei der Aufklärung des Geheimnisses detektivische Ambitionen.

Das Problem ist nur: Allzu spannend ist das über weite Strecken leider nicht, es sei denn, jemand findet das zweimillionste nächtliche Gewitter noch irgendwie aufregend. Vielleicht stiftet einmal jemand einen Preis für denjenigen Drehbuchautor und/oder Regisseur, der hier etwas anderes zu bieten hat. (jwi)

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort