Das Team des Jugendmigrationsdienstes Hilfe für junge Aussiedler

Das Team des Jugendmigrationsdienstes · Mein Deutsch ist noch nicht gut genug, wo kann ich meine Sprachkenntnisse vertiefen? Wo kann ich mein Studium anerkennen lassen? Welche Ausbildung kann ich machen? Was ist denn eine Fachoberschulreife? Das Team des Jugendmigrationsdienstes des Rhein-Kreises Neuss (v.l.): Sabine Lathe-Brehl, Wolfgang Müller-Breuer, Andrea Bülow-Höller, Veronika Tomm. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Mein Deutsch ist noch nicht gut genug, wo kann ich meine Sprachkenntnisse vertiefen? Wo kann ich mein Studium anerkennen lassen? Welche Ausbildung kann ich machen? Was ist denn eine Fachoberschulreife? Das Team des Jugendmigrationsdienstes des Rhein-Kreises Neuss (v.l.): Sabine Lathe-Brehl, Wolfgang Müller-Breuer, Andrea Bülow-Höller, Veronika Tomm. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Die Fragen, mit denen die Mitarbeiter des Jugendmigrationsdienstes des Rhein-Kreises Neuss (JMD) täglich konfrontiert werden, sind vielfältig. Junge Russlanddeutsche zwischen zwölf und 27 Jahren nutzen seit vielen Jahren die Anlaufstellen des JMD in Neuss, Dormagen, Grevenbroich und jetzt auch in Jüchen-Hochneukirch.

Knapp dreißig Jahre lang nannte sich die Fachberatungsstelle, die bundesweit in vielen Städten vertreten ist, Jugendgemeinschaftswerk und kümmerte sich in erster Linie um Aussiedlerkinder- und Jugendliche, war aber stets auch für Migranten aus allen Ländern offen.

Seit Jahresbeginn soll diese Offenheit unter dem neuen Titel "Jugendmigrationsdienst" noch ein Stück deutlicher werden. "Wir haben für alle jungen Migranten ein offenes Ohr", so der Leiter des Jugendmigrationsdienstes, Wolfgang Müller-Breuer.

Mit den neuen Rahmenbedingungen reagiert der Jugendmigrationsdienst auf den demographischen Wandel, wonach sich der Anteil jugendlicher Migranten in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten auf über vier Millionen verdoppeln wird und die Jugendsozialarbeit entsprechend gefordert ist.

In der Hilfestellung zu einer gelingenden Einwanderung und Integration sieht der Jugendmigrationsdienst seine Hauptaufgabe. Allein im vergangenen Jahr holten sich rund dreihundert junge Menschen aus dem Rhein-Kreis Neuss Rat. Neu Zugewanderte bekommen dort zunächst einen Überblick über das deutsche Schulsystem, gemeinsam wird überlegt, wie der weitere Lebensweg aussehen könnte.

Aber auch Jugendliche mit Migrationshintergrund, die bereits seit vielen Jahren im Kreis zuhause sind, können dort anklopfen, wenn schulisch oder beruflich die Perspektiven fehlen oder sie an bürokratischen Hürden scheitern. Natürlich kommen auch soziale Probleme auf den Tisch.

Mal ist es die Isolation, unter der viele Jugendliche leiden, mal sind es die Kontaktschwierigkeiten aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse oder Probleme mit den Eltern, die häufig mit den Problemen ihrer Kinder überfordert sind und selbst viel zu sehr mit eigenen Problemen im Zuge der Migration beschäftigt sind.

Nach wie vor kommt derzeit noch die Mehrzahl der Klienten aus dem russischsprachigem Raum. Daher bietet der JMG bei besonderen Verständnisproblemen auch die Beratung in Russisch an. Mit Hilfe von Ehrenamtlern bemüht sich der JMG ebenso Abhilfe zu schaffen. So entstand inzwischen für junge russlanddeutsche Mütter beim JMG ein Kontaktkreis, zahlreiche Nachhilfegruppen haben in der Vergangenheit akute Leistungsprobleme geschmälert.

Häufig sucht der JMG den Kontakt vor Ort und besucht seine Klienten in den Übergangswohnheimen. Aber auch in Sachen Integrationspolitik ist der JMG aktiv. Gemeinsam mit dem Jugendamt Grevenbroich wurde im vergangenen Jahr ein konzeptioneller Ansatz zur Vernetzung der Integrationshilfen in der Stadt entwickelt, im Arbeitskreis Spätaussiedlerintegration in Neuss wirkt das JMG ebenso mit und durch intensive Aufklärungsarbeit informiert die Beratungsstelle über die Probleme, mit denen junge Migranten im deutschen Alltag zu kämpfen haben.

"Die Netzwerkarbeit muss ein Schwerpunkt sein", so Müller-Breuer, der mit seiner Kollegin Andrea Bülow-Höller besonders um Kontakte zu Ämtern, Schulen, Berufsberatern, Jugendeinrichtungen, Pfarrgemeinden oder zu Organisationen von Migranten bemüht ist.

Der Jugendmigrationsdienst hat seine Büros in Dormagen an der Kölner Straße 36, Telefon: 02133/77802 und in Neuss am Münsterplatz 16 (Telefon 02131/277100). Der Jugendmigrationsdienst im Kreis ist eine Anlaufstelle für Jugendliche aller Nationen.

(NGZ)
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