Rhein-Kreis Neuss Hexenwahn und Mordkomplott

Rhein-Kreis Neuss In und um Neuss verschwinden im August des Jahres 1509 mehrere Personen. Unerklärliche Todesfälle und weitere mysteriöse Ereignisse lassen schnell einen Verdacht aufkommen: Hexerei. Zwei unbescholtene Frauen geraten deshalb ins Visier der Verfolger, sie werden in das Verlies des Blutturms geworfen ...

 Verleger Hejo Emons mit den Manuskripten des NGZ-Krimiwettbewerbs.

Verleger Hejo Emons mit den Manuskripten des NGZ-Krimiwettbewerbs.

Foto: SiHo

Rhein-Kreis Neuss In und um Neuss verschwinden im August des Jahres 1509 mehrere Personen. Unerklärliche Todesfälle und weitere mysteriöse Ereignisse lassen schnell einen Verdacht aufkommen: Hexerei. Zwei unbescholtene Frauen geraten deshalb ins Visier der Verfolger, sie werden in das Verlies des Blutturms geworfen ...

Der Hexenwahn und seine grausamen Auswirkungen sorgen bis heute für Schaudern. Und sie bieten spannenden Stoff für historische Romane. Das Thema spiegelt sich deshalb auch in einigen Manuskripten wider, die bei der Redaktion nach dem Aufruf zum zweiten NGZ-Krimiwettbewerb eingegangen sind.

Bis Jahresende konnten die Vorschläge eingereicht werden. Seit gestern liegen sie dem Lektorat des Kölner Emons Verlags zu einer ersten Sichtung vor, um aus den rund 20 zugesandten Romanentwürfen eine Vorauswahl zu treffen.

"Leser mögen historische Krimis", sagt Lektorin Dr. Christel Steinmetz, "weil sie dabei auch Wissen vermittelt bekommen." Entsprechend sorgfältig müsse bei den Recherchen zu solch einem Roman vorgegangen werden. "Die Historie hinter der Geschichte muss stimmen."

Eine Handlung ausdenken, die Epoche, in der sie spielt, festlegen geschichtliche Fakten heranziehen, und das Ganze zu einem aufregenden Plot schmieden: "Es war eine echte Herausforderung", schreibt beispielsweise eine Teilnehmerin aus Kaarst: "Was soll's, am Ende habe ich alle Klippen umschifft und hab das Anfangswerk vollbracht."

Dass die Vorgabe, einen Krimi mit historischer Handlung konzipieren zu müssen, ein echtes Ideenfeuerwerk entfachen kann, zeigt diese Reaktion: "Ich hätte gern mehrere Themen der Neusser Geschichte bearbeitet und Erzählungen dazu ersonnen." Wer schreibt, der hofft auch darauf, irgendwann einmal etwas veröffentlichen zu können.

Dass diese Chance beim Krimiwettbewerb von Neuß-Grevenbroicher Zeitung und Emons Verlag besteht, zeigt die Auslobung eines Autorenvertrags als Gewinn. Eine Teilnehmerin schildert ihren Wunsch, "dass meine Geschichten einmal gelesen werden, denn das ist ein großer Traum von mir.

Einmal in meinen Lieblingsbuchladen zu gehen und mein Buch mit meinem Namen zu sehen ..." Beim ersten Krimiwettbewerb, der vor drei Jahren gestartet worden war, ging diese Hoffnung für die Kaarsterin Marianne Enzweiler Hill in Erfüllung.

Die für den jetzigen Wettbewerb zusammengestellte Jury hat nun die Aufgabe, die eingereichten Manuskripte mit Blick auf lokale Bezüge - Schauplatz müssen Orte im heutigen Rhein-Kreis Neuss sein -, historische Authentizität und Glaubhaftigkeit und nicht zuletzt die beabsichtigte Verknüpfung der einzelnen Handlungsstränge (Spannung!) zu lesen.

Anfang März trifft sich das Gremium im Neusser Pressehaus, um sich auf die besten Krimientwürfe zu verständigen. Deren Autoren haben dann bis Mitte Juni Zeit, ihren Roman zu Ende zu schreiben, bevor dann im Juli der Gewinner des Wettbewerbs feststeht. Das Buch soll Ende Oktober in einer Reihe der von Emons verlegten Regio-Krimis erscheinen.

(NGZ)
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