Ursula Renzel und Michael Führer "Hauptsache, die Musik ist gut"

Dass die Ehepartner von Kirchenmusiker zumeist ebenfalls einen Hang zur Musik haben, ist nichts Ungewöhnliches, aber dass beide Ehepartner auch hauptamtlich das Musikleben in verschiedenen Gemeinden gestalten, kommt weniger oft vor. Ursula Renzel und Michael Führer sind so ein Paar. Sie kennen sich schon seit Studienzeiten, sind verheiratet und verantworten in insgesamt drei katholischen Gemeinden das Musikleben: Ursula Renzel (Christ König) und Michael Führer (Heilige Drei Könige und St. Pius). NGZ-Foto: H. Jazyk -->

Dass die Ehepartner von Kirchenmusiker zumeist ebenfalls einen Hang zur Musik haben, ist nichts Ungewöhnliches, aber dass beide Ehepartner auch hauptamtlich das Musikleben in verschiedenen Gemeinden gestalten, kommt weniger oft vor. Ursula Renzel und Michael Führer sind so ein Paar. Sie kennen sich schon seit Studienzeiten, sind verheiratet und verantworten in insgesamt drei katholischen Gemeinden das Musikleben: Ursula Renzel (Christ König) und Michael Führer (Heilige Drei Könige und St. Pius). NGZ-Foto: H. Jazyk -->

Natürlich haben sich die beiden auch über die Musik kennen gelernt und den Kontakt auch in Zeiten gehalten, in denen Ursula Renzel noch studierte und Michael Führer schon in einer Eifelgemeinde arbeitete. Heute haben sie zwei Kinder (neun und sieben Jahre und ebenfalls musikalisch interessiert) und drei Gemeinden, die sie als hauptamtliche A-Musiker betreuen. Ursula Renzel wirkt an Christ König, leitet dort sechs Chorgruppen: den gemischten Kirchenchor, die männliche Choralschola, einen "Jugendchor oder so ähnlich", den "Spontanchor" und zwei Kinderchorgruppen. Und damit deckt sie fast das komplette Spektrum des Möglichen ab.

Während der Kirchenchor, aber auch die Schola, mehr dem klassischen Kirchenmusikrepertoire zugeneigt sind, widmet sich der seit vier Jahren existierende "Spontanchor" auch moderner Musik bis hin zum Gospel. Die Kinderchöre hat sie nach Altersgruppen eingeteilt; der Sing- und Spielkreis geht bis zur fünften Klasse, danach geht es in den "Jungen Chor" (bis 7./8. Klasse). Zu deren Programm gehört auch Musik jenseits der Kirchenthemen, "Tabaluga" zum Beispiel, bei dem auch Ehemann Michael half an den Keyboards und bei den Kulissen. Dennoch ist die private Nähe zwischen den beiden Musikern nicht auch Garant dafür, dass sie ständig zusammenarbeiten.

Michael Führer ist in der Gemeinde Heilige Drei Könige beschäftigt, leitete dort den Kirchenchor und betreut das Musikleben in St. Pius mit. Natürlich springt er als Organist mal bei seiner Frau ein, und genau so natürlich geben sie mit ihren Chören auch gemeinsame Konzerte, "aber auch nicht mehr als mit den Sängern aus anderen Gemeinden". Für beide hat die Musik im Kirchenleben zwei Funktionen: "Sie soll als Medium Bereiche erschließen, die man sonst nicht erreicht", formuliert Ursula Renzel beider Anspruch, und Michael Führer ergänzt: "Sie muss auch zum jeweiligen Gottesdienst und zum Anlass passen."

Renzel sieht in der Musikdarbietung auch durchaus eine "Schauspiel", das die Sinne anspreche und den Gottesdienst reich mache: "Ein Freund von mit ist nur über das Mitsingen in einem katholischen Chor konvertiert", ergänzt sie als Beispiel für die Bedeutung, die die Musik ihrer Meinung nach im Glaubensleben hat. Während Ursula Renzel mit ihren Chören ausgelastet ist, widmet sich Michael Führer noch einem besonderen Hobby: Er restauriert und baut alte Instrumente, bespielt sie und nimmt CDs auf. Aufgewachsen sei er mit Alter Musik, sagt er, aber genauso wie für seine Frau gibt es bei der Auswahl des Musikprogramms nur zwei Prämissen: "Hauptsache, sie ist gut" und "Vielfalt ist interessant". Allerdings: Musik aus dem Bereich der 12-Ton-Musik ist beider Sache nicht. Helga Bittner

(NGZ)
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