Stadtparteitag der CDU Großer Freizeitpark am Eisenbrand geplant

Beim Stadtparteitag der CDU, als die Partei ihre Visionen für 2010 vorstellte, fiel auch das Stichwort "Freizeitpark am Eisenbrand". Wer da an Achterbahnen, Westernstadt und Stuntshows mit Knalleffekt à la Warner Brothers denkt, irrt. "Wir wollen nicht Landschaft verbrauchen oder in großem Stil Fläche versiegeln, sondern Landschaft erschließen und erlebbar machen," erklärte Stadtverbandsvorsitzender Lutz Lienenkämper bei einem Pressegespräch.

Vielmehr will die CDU ihr Image als "Beton-Fraktion" sprengen. Den Mitgliedern des Arbeitskreises Planung schwebte dabei eine Mischung aus der Museumsinsel Hombroich und einem Stadtpark mit Naturlehrpfad, Wildtiergehege und Spielwiesen vor. Das Areal westlich des Eisenbrands biete ideale Voraussetzungen für ein Erholungsgebiet. "Wir haben da eine Altrheinschlinge, ein grünes Rückgrat in Nord-Süd-Richtung und stadtübergreifend viele natürliche Anschlüsse an die Kaarster Seenplatte", so Lutz Lienenkämper weiter.

Auch in den planerischen Rahmen füge sich das Projekt stimmig ein. So sehe der Gebietsentwicklungsplan neben dem Schutz der vorhandenen Freiräume auch "landschaftsorientierte Erholung" vor. Auch nach dem Landschaftsplan des Kreises Neuss darf die Landschaft zu diesem Zweck "ausgebaut" werden. Die vorhandenen Sporteinrichtungen am Eisenbrand, die in das Konzept integriert werden sollen, sind durch den Flächennutzungsplan abgedeckt. Ein weiterer Vorteil: Die Hälfte der insgesamt 95 Hektar großen Fläche gehört der Stadt Meerbusch. Angeregt durch ein Konzept von Osterather Realschülern für Jugendeinrichtungen in Meerbusch soll der Sportzirkus am Eisenbrand durch Anlagen für Trendsportarten erweitert werden.

"Die Schüler legen keinen Wert darauf, dass die Sportstätten zentral im Stadtgebiet liegen, sie sollen nur konzentriert sein", erklärte Dagmar Philipps-Rust. Auf Grund seiner Nähe zur Gesamtschule und dem Mataré-Gymnasium biete sich der Eisenbrand an. Zumal die CDU mit ihrem Erholungsgebiet durchaus einen Bildungsauftrag verfolgt, wie die zahlreichen Vorschläge zeigen. Die geomorphologischen Verhältnisse (Altrheinschlinge) sollen erlebbar gemacht werden. Anhand eines geologischen Parks könnte die Entwicklung des Meerbuscher Bodens von der Eiszeit bis heute aufgezeigt werden. Wildgehege, Streuobstwiesen und Themengärten würden das naturkundliche Tableau ergänzen, wobei auch ganz konkret an ein "grünes Klassenzimmer" gedacht wird.

Die Landschaft könne des weiteren einen Rahmen für sogenannte Landart - also naturverträgliche Kunst nach Art von Anatol - abgeben. Auf der Wunschliste der Union ganz oben stehen überdies Wiesen, die für Spaß und Spiel freigegeben sind. "Diese Elemente sollen Perlen gleich entlang eines gut ausgebauten Wander-, Rad- und Reitwegenetzes aufgereiht sein", erklärte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Lienenkämper. Die Landwirtschaft soll durch die Pläne nicht beeinträchtigt werden, denkbar sei höchstens ein Flächentausch, betonte der CDU-Politiker. Spätestens bei den nächsten Haushaltsberatungen soll das Thema auf den Tisch. Die CDU denkt daran, zunächst einen Wettbewerb unter Landschaftsarchitekten auszuloben. Das Projekt soll als offener Prozess angesehen werden.

(NGZ)
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