Graf Spees CDU-Austritt Gröhe bedauert den Schritt

Graf Spees CDU-Austritt · Der CDU-Kreisvorsitzende Hermann Gröhe MdB sieht nach dem Austritt des früheren Korschenbroicher Bürgermeisters Graf von Spee die "Türen für ein Gespräch" offen. "Ich bedaure diesen Schritt", sagte Gröhe.

"Soweit ich erfahren habe, liegt der Grund für den Austritt nicht in den örtlichen Gegebenheiten", so Gröhe gegenüber der NGZ. Daher sehe er noch Anknüpfungspunkte für ein Gespräch, das er bei passender Gelegenheit suchen werde. Zu den von Spee genannten Vorwürfe an den CDU-Landesvorsitzenden Jürgen Rüttgers im Zusammenhang mit der Lebenspartnerschaft Gleichgeschlechtlicher wollte Gröhe nicht eingehend Stellung nehmen, nur so viel: "Wir haben im Bundesrat die entscheidenden rechtlichen Gleichstellungsaspekte gestoppt, das heißt die materielle Gleichheit gibt es nicht. Für die Abschaffung einer zeremoniellen Gleichstellung wird es im Bundestag aber keine Mehrheit geben."

"Nicht gerechtfertigt"

"Ich habe ihm geraten, ein Gespräch mit Jürgen Rüttgers zu suchen", sagte Dr. Hans-Ulrich Klose MdL, der auch einer der Nachfolger Spees im Amt des Korschenbroicher Bürgermeisters war. Auch Klose bedauerte den Schritt, "ich halte ihn nicht für gerechtfertigt. Wenn man immer austreten wollte, wenn einem bestimmte Persönlichkeiten nicht passen, könnte keine Politik mehr gemacht werden." Was Spees Thema der Lebenspartnerschaften angehe, so sei es sicher eine Pflicht des Papstes und der Kardinäle, einen klaren Standpunkt zu vertreten. "Es ist aber eine andere Frage, wie ich das Thema im staatlichen Bereich behandele." Da müsse jeder nach seinem Gewissen entscheiden.

"Ich persönlich, lehne die volle Anerkennung solcher Lebensgemeinschaften ab. Das habe ich auch in meiner evangelischen Kirche so vertreten." "Es gibt ja in der Tat Dinge, die zu Verärgernissen führen", sagte der Dormagener CDU-Landtagsabgeordnete Karl Kress. "Aber Graf von Spee ist doch ein gestandener Politiker. Es wäre sinnvoll gewesen, dass er das Gespräch mit Jürgen Rüttgers sucht." Zu den gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften gebe es Positionen, die er nicht nachvollziehen könne, sagte Kress. Der Vorrang der Ehe müsse auf jeden Fall erhalten bleiben. Bei diesem Thema gebe es auch in der CDU unterschiedliche Positionen, die gemeinsam diskutiert werden sollten. F. Ruf

(NGZ)
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