Grevenbroich – Expo Real 2021 Neue Flächen fürs Wohnen und Arbeiten

Grevenbroich · Die Stadt Grevenbroich stellt sich für den Strukturwandel auf. Die Stadt nimmt nicht nur Grundstücke für neue Arbeitsplätze ins Visier.

 Das Kraftwerk Frimmersdorf ging mit dem 30. September endgültig vom Netz.

Das Kraftwerk Frimmersdorf ging mit dem 30. September endgültig vom Netz.

Foto: Kandzorra, Christian

Damit der Strukturwandel im Rheinischen Revier gelingt, braucht es viel mehr Gewerbeflächen als bisher. Eines der größten Areale für künftige Gewerbeansiedlungen liegt westlich der A 540. Das zurzeit landwirtschaftlich genutzte Gelände liegt mit rund 30 Hektar auf dem Stadtgebiet von Jüchen, mit 19 Hektar in Grevenbroich. Verkehrsgünstig gut gelegen, sollen dort künftig Gewerbe- und Industriebetriebe eine neue Heimat finden.

Eine Fläche von 85 Hektar östlich der Trasse könnte als Industriepark daran andocken. Der Grevenbroicher Planungsausschuss hat dafür unlängst grünes Licht für eine „regionalplanerische Prüfung“ gegeben. Das Gebiet wäre in etwa doppelt so groß wie das bereits konkret geplante interkommunale Gewerbegebiet Elsbachtal. Mit der Erweiterung könnte ein XXL-Industriepark realisiert werden.

 Grevenbroich weist – wie hier „An Mevissen“ – neue Areale für Wohngebiete aus.

Grevenbroich weist – wie hier „An Mevissen“ – neue Areale für Wohngebiete aus.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Um eine Anbindung des Standorts zu erleichtern, wurde die Autobahn 540 offiziell bereits zu einer Bundesstraße heruntergestuft – ein Anbindungs-„Öhrchen“ soll geschaffen werden. Konkrete Planungen für die Erweiterung gibt es bisher allerdings nicht, auch noch keinen Zeitrahmen. Vielmehr soll die Fläche im Regionalplan berücksichtigt werden. Ziel ist ein möglichst breiter Strukturwandel.

Zusätzliche, in Zukunft frei werdende Flächen, würden sich auf dem Gelände des Kraftwerks Frimmersdorf befinden, das zum Ende des vergangenen Monats nach vierjähriger Sicherheitsbereitschaft endgültig abgeschaltet wurde. Konkrete Pläne gibt es noch nicht, doch es gibt Überlegungen für ein 160 Hektar großes Industrie- und Gewerbegebiet. Auch am Kraftwerksstandort Neurath werden künftig Flächen für den Strukturwandel frei.

 Neue Flächen für Gewerbe- und Industriebetrie sollen an der A 540 entstehen. Möglicherweise auf einer Fläche, die auf beiden Seiten der Trasse liegt.

Neue Flächen für Gewerbe- und Industriebetrie sollen an der A 540 entstehen. Möglicherweise auf einer Fläche, die auf beiden Seiten der Trasse liegt.

Foto: Stadt Grevenbroich

Grevenbroich legt derzeit nicht nur den Fokus auf Gewerbe-, sondern auch auf neue Wohngebiete. Nach einer aktuellen, vom Rhein-Kreis in Auftrag gegebenen Studie fehlen bis 2040 etwa 1979 Wohneinheiten. Vor diesem Hintergrund plant die Stadt neue Wohnflächen. Zurzeit im Bau ist das große Neubaugebiet „An Mevissen“ in Wevelinghoven; im ersten Abschnitt entstehen dort 42 Wohnhäuser. In den Abschnitten sind weitere 61 Häuser und Doppelhaushälften an der Hilmar-Krüll-Straße geplant, zusätzlich 197 Wohneinheiten am Heyerweg.

Ein weiteres Zukunftsprojekt ist in Elfgen geplant. Auf etwa fünf Hektar Ackerland westlich der Kirche St. Georg und dem Brauhaus „Am Elsbach“ ist in einem ersten Schritt ein Neubaugebiet mit 182 Wohneinheiten vorgesehen.

Das durch ein Stadtplanungsbüro entwickelte Konzept sieht ein innovatives Regenwassermanagement vor, darüber hinaus begrünte Dächer, ein Verbot von Schottergärten, einen „autofreien Quartiersansatz“ und eine Energieversorgung, die ohne fossile Brennstoffe auskommen soll.

Zukunftspotenzial sieht die Stadt Grevenbroich auch am Gierather Weg: Auf einer Gesamtfläche von 30 Hektar am Ortsrand von Orken können bis zu 1500 neue Wohneinheiten entstehen.

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