Stephanus-Chor feiert sein 90-jähriges Bestehen Frauenstimmen stießen erst viel später hinzu

In diesem Jahr feiert der Stephanus-Chor Lank-Latum sein 90-jähriges Bestehen. Am 17. November findet aus diesem Anlass eine Festveranstaltung statt. Ab 10.30 Uhr wird in der Stephanus-Kirche Mozarts "Krönungsmesse" aufgeführt, es schließt sich im Pfarrzentrum an der Gonellastrasse 18 ein Empfang an. Die NGZ nimmt das Jubiläum zum Anlass, einen Blick in die Geschichte der traditionellen Chorgemeinschaft zu werfen.

Alte Aufzeichnungen besagen, dass bereits um 1860 mehrstimmiger Chorgesang die Gottesdienste bereichert habe. Auf einer alten Fotografie von 1897 wird der Kirchenchor "Cäcilia Lank-Latum" erwähnt. Damals waren es reine Männerchöre und setzten sich aus Mitgliedern des Lanker MGV Froher Sängerbund und des Latumer MGV Frohsinn zusammen. 1912 ist im Kirchenblatt vom 7. Juli zu lesen, dass männliche Pfarrangehörige für einen neu zu bildenden Kirchenchor gesucht werden - die eigentliche Geburtsstunde des Chores.

Die damals gestiftete Vereinsfahne ist noch heute dessen Stolz. Die Neugründung erfolgte durch Dechant Robert Gonella, erster hauptamtlicher Organist, Chorleiter wurde Friedrich Panhey. In den folgenden 90 Jahren waren es acht Chorleiter, fünf haben davon den Chor nachhaltig geprägt. Nach Panhey er fiel 1915 Krieg - übernahm Peter Schlöper den Chor. 1922 dann Willy Neuhausen. Auf ihn folgte fünf Jahre später Willy Winkels aus Kevelaer, 1928 wurden die Damen der Gesangsabteilung des Jungfrauenvereins in den Kirchenchor aufgenommen, seit dieser Zeit besteht der gemischte Chor.

Winkels fiel Zweiten Weltkrieg, Jakob Royen übernahm dann den Chor. Unter seiner Leitung wurden neben Chorwerken auch Operetten und Singspiele aufgeführt. Er war es auch, der den Chor nach dem Krieg wieder zusammen brachte. Karl Schmalbachs Libretto "Der Bürgermeister von Lankum" wurde von Royen vertont und mehrfach aufgeführt. Vor Klaus Schönfeld, der 1970 den Chor übernahm, hatten sich Hans Kischel, Georg Follert und Josef Lausberg um den Chor verdient gemacht.

Unter Schönfelds Leitung entwickelte sich der Chor stetig - jährlich werden Orchestermessen großer Komponisten aufgeführt. Derzeit besteht der Chor aus 39 Damen und 23 Herren, die etwa 40 Mal jährlich auftreten. Verbindungen zu Chören anderer Länder sind weiteres Markenzeichen der Lanker Sängerinnen und Sänger, nach Fouesnant, Maria-Hoop in Holland und seit 2001 auch nach Pskow. Die jährlichen Fahrten mit Konzerten in Rom, Wien und Berlin zeigen die Weltoffenheit der Chorgemeinschaft. Lothar Seidel

(NGZ)
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