Bildung im Rhein-Kreis Neuss Förderschulen weiterhin stark nachgefragt

Rhein-Kreis · An der Mosaik- und Herbert-Karrenberg-Schule sind Erweiterungsbauten geplant. An der Sebastianusschule werden zunächst zwei Container aufgestellt - Anbau nicht ausgeschlossen.

Rund fünf Prozent der Schüler im Rhein-Kreis bedürfen einer sonderpädagogischen Unterstützung. Bei der Sitzung des Schul- und Bildungsausschusses im Kreishaus in Grevenbroich stellte die Kreisverwaltung den entsprechenden Schulentwicklungsplan für die Schuljahre 2020/2021 bis 2023/2024 vor mit der Bitte, der Schulausschuss möge dem Kreisausschuss empfehlen, den Plan zu beschließen. Der Ausschuss kam der Bitte zwar nach, monierte aber zugleich, dass es für den Sekundarbereich II keinen Plan gebe.

 Tillmann Lonnes ist Schuldezernent des Rhein-Kreises.

Tillmann Lonnes ist Schuldezernent des Rhein-Kreises.

Foto: Rhein-Kreis

Nach Auffassung des Rhein-Kreises sind die Förderschulen ein genau so wichtiges Angebot wie jede andere Schule, insofern hat der Kreis sich seit Jahren für deren Erhalt eingesetzt – auch nach dem Paradigmenwechsel der Politik, wonach sonderpädagogische Förderung in der Regel in der allgemeinen Schule stattfindet. Die Eltern können davon abweichend die Förderschule als Angebotsschule wählen. Insgesamt ist der Anteil der Eltern, die sich für das gemeinsame Lernen entscheiden, in den vergangenen Jahren angestiegen. Dadurch stieg insbesondere die Inklusionsquote in der Sekundarstufe I.

In der Primarstufe hingegen schwankte die Inklusionsquote in den vergangenen vier Jahren um 45 Prozent. Den weiteren Berechnungen der Kreisverwaltung liegt die Annahme zugrunde, dass prozentual gesehen der Wunsch nach inklusiver Beschulung nicht mehr zunimmt und damit eine gewisse Sättigung erreicht ist, was insbesondere im Bereich Grundschule auch schon erkennbar sei.

Im Bereich der Sekundarstufe wird davon ausgegangen, dass die neue Ausrichtung der Landesregierung, die qualitative Weiterentwicklung vor den quantitativen Ausbau zu stellen, entsprechende Auswirkungen haben wird. Dennoch sei in diesem Bereich in den nächsten Jahren mit einer leichten Steigerung zu rechnen, was insbesondere auf die Steigerung in den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und Emotionale- und soziale Entwicklung zurückzuführen ist.

Die Förderschulen bieten nach Ansicht der Kreisverwaltung vielfältige, individuell auf die Bedürfnisse des Schülers abgestimmte Fördermöglichkeiten. Ein besonderes Augenmerk legen diese Schulen auf den Übergang der Schüler auf eine andere Schule oder in die Berufswelt. Aufgrund der aktuellen Schülerzahlentwicklung sowie der vorhandenen Raumkapazitäten sind an der Mosaikschule und an der Herbert-Karrenberg-Schule Erweiterungsbauten erforderlich und in Planung. An der Sebastianusschule sind die Schülerzahlen in dem Zeitraum 2017 bis 2019 um mehr als 20 Prozent angestiegen, stabilisieren sich aktuell in den vergangenen zwei Schuljahren bei rund 105 Schülern. Sollten die Zahlen in den nächsten Schuljahren nicht sinken, müsse auch dort über einen Erweiterungsbau nachgedacht werden, erklärte die Verwaltung. Zunächst aber ist geplant, dort zwei Container zu Unterrichtszwecken aufzustellen.

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