Meerbusch Flughafen-Baustopp gefordert

Meerbusch "Wir fordern einen sofortigen Bau- und Planungsstopp am Flughafen Düsseldorf und wollen an den Genehmigungsverfahren beteiligt werden", sagt Christoph Lange, Vorsitzender des Bürgervereins gegen Fluglärm. Außerdem sei der gestattete Probebetrieb sofort zu beenden.

Christoph Lange will am Genehmigungsverfahren beteiligt werden.

Christoph Lange will am Genehmigungsverfahren beteiligt werden.

Foto: NGZ

Meerbusch "Wir fordern einen sofortigen Bau- und Planungsstopp am Flughafen Düsseldorf und wollen an den Genehmigungsverfahren beteiligt werden", sagt Christoph Lange, Vorsitzender des Bürgervereins gegen Fluglärm. Außerdem sei der gestattete Probebetrieb sofort zu beenden.

Im Auftrag von fünf Bürgern aus Lohausen, zwei aus Stockum und in Langes Namen hat der Berliner Fachanwalt Karsten Sommer einen entsprechenden Antrag an das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium gestellt.

Lange kündigt schon jetzt an, die EU-Kommission einschalten zu wollen, falls Minister Oliver Wittke seine "einseitig flughafenfreundliche Politik" weiter betreibe. Bereits jetzt, so Lange, liege in Brüssel eine Beschwerde gegen den "schleichenden Ausbau des Stadtflughafens" vor.

"Alles rechtmäßig,wir sind auf einem ganz sauberen Weg", kommentiert Christian Witt, Sprecher der Flughafen Düsseldorf Gesellschaft (FDG). Alle Aktivitäten in Lohausen seien genehmigt und rechtmäßig sagt Witt. Ansonsten kommentiere der Flughafen den Antrag nicht.

Kleine Schritte

Statt offizieller Planfeststellungs- verfahren inklusive Umweltverträglichkeitsprüfungen würde das Ministerium den Ausbau des Flughafens in kleinen Schritten mit so genannten "Negativtestaten" begünstigen. "Diese Methode ist erst ans Tageslicht gekommen, weil wir im Ministerium Akteneinsicht verlangt und bekommen haben", sagt Lange.

Für ihn sei es klar, die "angebliche Sanierung des Rollwegs Mike" sei in Wirklichkeit ein Neubau, der um rund zwanzig Meter nach Norden versetzt, die bisher blockierte Möglichkeit eröffne, mit zwei Flugzeugen entgegengesetzt am Kopf des Flugsteiges B vorbeizurollen. Auch der Bau der Wartungshallen für Air Berlin und Luft- hansa bedeute in letzter Konsequenz mehr Lärm und Abgase vor allem nachts.

Ungefähr 90 000 Quadratmeter würden zubetoniert; der Lärm der warmlaufenden Triebwerke werde die schon heute hochbelasteten Lohausener und Stockumer ab vier Uhr früh aus dem Schlaf reißen, behauptet Lange.

Lange wundert sich: Angeblich seien all diese Schritte nicht kapazitätssteigernd und be- dürften deshalb keiner Planfeststellung und keiner Umweltver- träglichkeitsprüfung, so Lange. Dabei gebe es einen rechtskräftigen Generalausbauplan, informiert der Osterather.

Was Lange populär - seine Kritiker meinen populistisch - in die Öffentlichkeit trägt, bringt Sommer in eine juristische Form. Das liest sich dann zum Beispiel so: "Auch die Ausführungen zur Kollision der Ausbauplanungen mit dem Generalausbauplan sind dahin zu verstehen, dass die Antragsteller hier die Verletzung eigener rechtlich geschützter Interessen, zumindest aber die Erforderlichkeit einer Überprüfung der objektiven Rechtmäßigkeit verlangen."

(NGZ)
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