Floorball Fans machen die DJK unwiderstehlich

Kaarst · Den Doppelspieltag in heimischer Stadtparkhalle nutzt Floorball-Bundesligist DJK Holzbüttgen, um in der Tabelle mit nun acht Siegen in Folge auf den dritten Platz zu klettern. Als Türöffner erweist sich dabei das Westderby gegen Bonn.

 Torhüter Jan Saurbier blickt auf den lautstarken Fanblock der DJK Holzbüttgen in der Stadtparkhalle Kaarst.

Torhüter Jan Saurbier blickt auf den lautstarken Fanblock der DJK Holzbüttgen in der Stadtparkhalle Kaarst.

Foto: Andreas Klüppelberg

Das tapfere Schneiderlein im Märchen der Gebrüder Grimm gab sich schon mit „Sieben auf einen Streich“ zufrieden, doch für die Floorballer der DJK Holzbüttgen darf es in der Bundesliga ruhig noch ein bisschen mehr sein. Und so ließ der Finalist im Deutschland-Pokal am Doppelspieltag vor heimischem Publikum auf den siebten Sieg in Folge gleich noch den achten folgen. Konkret: Auf den auch emotional bedeutsamen 7:4-Erfolg  (2:0, 2:2, 3:2) im Westderby über die SSF Dragons Bonn setzten die Gastgeber keine 24 Stunden später den im Kampf um die Play-offs genauso wichtigen 8:5-Triumph (2:4, 3:0, 3:1) über das Schlusslicht SC DHfK Leipzig.

Zu einem Floorballereignis erster Güte entwickelte sich zuvorderst natürlich das Duell mit den Bonnern. Und das lag in der mit 245 Zuschauer besetzten Stadtparkhalle nicht nur an den heißblütigen Fans aus Holzbüttgen, auch die mitgereisten Anhänger der Drachen trugen einiges zur prächtigen Atmosphäre bei. Auf dem Feld hatten allerdings die Kaarster die Hosen an. „Wir haben das Bonner Spiel dominiert und phasenweise richtig gut gespielt. Bonn hatte nie wirklich eine Chance“, resümierte DJK-Coach Tim Hidskes. „Wir haben gut angefangen und es dem Gegner nicht einfach gemacht”, wollte der in Diensten der Gäste stehende Schweizer David Wolfer jedoch gerne festgehalten wissen. Zunächst aber traf nur die DJK, und zwar durch Maximilian Spöhle (11.), Nils Hofferbert (20.), Niklas Bröker (29.) und Torben Kleinhans (32.) zum 4:0. Dann erst durften auch die Bonner mal ran: Lukas Lüke (35.) und David Wolfer verkürzten binnen sechs Sekunden auf 2:4 (45.).

Doch auf Drama hatten die Hausherren keinen Bock. Nils Hofferbert legte zu Beginn des Schlussdrittels den Treffer zum 5:2 nach, Maximilian Spöhle erhöhte auf 6:2 (51.) und das Solo von Mikko Koivisto zum 7:2 (56.) sorgte endgültig für Klarheit. Die Bonner Jan Zwak und Niklas Berens waren mit ihren Toren nur noch für den Endstand verantwortlich. Danach stellte Hidskes, der die Stadtparkhalle erstmals mit so vielen Zuschauern erleben durfte, begeistert fest: „Die Fans waren die ganze Saison über laut und haben uns toll unterstützt. Das ist es, was die DJK berühmt macht. Aber durch die volle Halle fühlte es sich schon wie ein Play-off-Spiel an.“

Am Tag darauf war gegen die SC DHfK Leipzig indes Grundlagenarbeit gefragt. Vor diesmal 168 Zuschauern schossen Niklas Böker (6.) und Janos Bröker (10.) die DJK zwar zweimal in Front, doch das Schlusslicht erwies sich als erstaunlich widerstandsfähig: Pit Seifert und Paul Siegmund glichen jeweils aus, Jesaja Hummel und noch mal Siegmund brachten die Sachsen bis zur ersten Pause sogar mit 4:2 nach vorne. Ein schwaches Drittel, auch aus Sicht des Trainers. Der sagte: „Das war nicht gut genug. Aber die Art und Weise, wie wir das Spiel in den letzten beiden Dritteln gedreht haben, war beeindruckend.“ Eemeli Pelamo (24.), Niklas Stammen (25.) und Nils Hofferbert (36.) sorgen für die Wende, daran vermochte auch Ferdinand Ondruschka mit dem erneuten Ausgleich nichts zu ändern. Janos Bröker (52.), Hofferbert (53.) und Pelamo (58.) hielten die Kaarster in der Spur.

Die eroberten mit den auf diese Weise sechs eingebrachten Punkten Platz drei in der Tabelle und machten damit einen riesigen Schritt Richtung Play-offs, zumal der Deutsche Meister MFBC Leipzig zweimal patzte und nun schon satte sechs Punkte hinter der DJK auf dem undankbaren fünften Platz liegt. Dabei hat Holzbüttgen sogar noch zwei Spiele weniger auf dem Konto. Die wegen Corona im Februar ausgefallenen Partien werden am kommenden Osterwochenende nachgeholt: Zuerst geht es für die Kaarster nach Hamburg zum Tabellenzweiten (Freitag, 18 Uhr, Sporthalle Hoheluft in Hamburg), danach folgt das Topspiel um die Play-offs zwischen der DJK und den Floor Fighters Chemnitz (Sonntag, 15 Uhr, Stadtparkhalle).

Darauf freut sich Hidskes schon jetzt: „Ich hoffe, dass wir in dieser Saison noch viele großartige Heimspiele haben werden. Die Unterstützung der Fans macht uns stärker.“

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