Rhein-Kreis Neuss Diese Filme werden im Rhein-Kreis Neuss gedreht

Rhein-Kreis Neuss · Vor 25 Jahren wurde die Filmstiftung NRW gegründet. Der Rhein-Kreis Neuss ist seit 1999 in der Location-Datenbank gelistet und dient regelmäßig als Filmkulisse. Wenn Filmteams und Stars kommen, lohnt sich das für die Wirtschaft.

Tatort, Alarm für Cobra 11: Diese Filme und Serien wurden im Rhein-Kreis Neuss gedreht
17 Bilder

Diese Filme und Serien wurden im Rhein-Kreis Neuss gedreht

17 Bilder
Foto: Anja Tinter

Dieser Professor Boerne kann ein fürchterlicher Kerl sein. Manieriert, besserwisserisch, hoffnungslos selbstverliebt. Und eine eitle Nervensäge obendrein. Aber all das macht Boerne so großartig - inzwischen ist er womöglich der beliebteste Professor in der deutschen Fernsehlandschaft, zumindest seit Professor Brinkmann nicht mehr operiert.

Jeder Tatort-Fan kennt Ludwig Boerne aus den skurrilen Münster-Fällen, in denen er dem Ermittler Frank Thiel zur Hand geht. Was viele nicht wissen: In Münster steckt manchmal ganz schön viel Rhein-Kreis Neuss. Schon zweimal drehte das Kult-Duo Boerne (gespielt von Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl) in Dormagen. Ein Gewinn für den Kreis. Das betont Kreissprecher Harald Vieten. "Es ist gut für die heimische Wirtschaft, wenn Filmteams bei uns im Kreis drehen."

Das hat allerdings weniger etwas mit Standortmarketing zu tun. Beispiel Tatort: Auch wenn im Rhein-Kreis - 2014 diente das Kreiskrankenhaus in Dormagen als Kulisse - gedreht wurde, spielt die Handlung weiter in Münster. Den Kreis erkennen in den TV-Bildern später nur Eingeweihte und Kenner. Ähnlich ist es bei anderen Drehs. Als vor anderthalb Jahren für die ebenfalls in Münster spielende Krimireihe "Wilsberg" in einem Grevenbroicher Fitnessstudio gedreht wurde, wurden sogar die Kfz-Kennzeichen von auf dem Fitnessstudio-Parkplatz stehenden Autos mit MS für Münster ausgestattet. Schließlich muss jedes Detail stimmen, wenn der Film über den Fernseher flimmert.

"Wichtiger als Standortmarketing ist jedoch etwas anderes", sagt Vieten. "Es gibt Zahlen, die belegen, dass bei Filmdrehs ein Drittel der Produktionskosten im Land beziehungsweise in der Region bleibt. Gastronomie, Fahrdienste, Hotels, Caterer - sie alle profitieren." Das ist der Wirtschaftsfaktor, um den es geht. Daher lohnt sich der enge Draht des Kreises zur Filmstiftung NRW, die heute 25 Jahre alt wird.

Seit 1999 ist der Rhein-Kreis Neuss in der Location-Datenbank gelistet. Ansprechpartner für alle Anfragen ist Robert Abts, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Kreises. In Abstimmung mit den Wirtschaftsförderern in den Kreis-Kommunen kümmert er sich darum, dass Drehgenehmigungen erteilt werden und die Umsetzung von Filmvorhaben möglichst reibungslos funktioniert. Das spricht sich rum. "Der Rhein-Kreis hat sich im Schatten der großen Medienstädte Düsseldorf und Köln als Drehort gut positioniert", meint Harald Vieten.

Ein durchaus lohnendes Unterfangen. NRW gehört laut Angaben der Filmstiftung zu den führenden Medienstandorten Europas - mit 24.000 Unternehmen und 412.000 in der Film- und Medienbranche Beschäftigten. Dies sei auch auf das Engagement der Stiftung zurückzuführen. Seit ihrer Gründung am 27. Februar 1991 hat sie mehr als 2100 Filme gefördert - mit einer Summe von rund 642 Millionen Euro. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bezeichnet NRW daher gerne als "Deutschlands führenden Fernsehstandort".

Bei der Wirtschaftsförderung des Kreises ist man froh, davon zu profitieren. Und könnte nebenbei auch eine durchaus sehenswerte Tour zu Drehorten anbieten. Schloss Dyck wurde zum Beispiel schon mal für Innenaufnahmen zum Vatikan, in Zons wurde "Die Päpstin" gedreht und "Alarm für Cobra 11" ist fast schon Stammgast im Kreis.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort