Dem Logistikstandort Rhein-Kreis Neuss droht ein empfindlicher Schlag. Diese Meinung vertreten Spediteure aus der Region. Grund ihrer Sorge ist die Erhöhung der Lkw-Maut auf Autobahnen. Die Verkehrsminister hatten sich auf einen Kompromiss geeinigt. Lastwagen der Schadstoffklasse "Euro III", mit denen knapp die Hälfte aller mautpflichtigen Fahrten abgewickelt wird, verteuern sich aber auch nach der neuen Formel um rund sieben Cent pro Kilometer.

Mathias Weifels, Geschäftsführer der Bodenheim Spedition GmbH in Neuss, gibt sich keinen Illusionen hin: "Wir müssen die Kosten weitergeben, und der Verbraucher zahlt die Zeche." Die Margen in der Branche seien einfach zu schwach, um solche Mehrkosten abfedern zu können. Dabei hat die Industrie laut Weifels keine Alternative zum Transport ihrer Güter mit dem Lastwagen. "Der Schiffsweg dauert zu lange, und die Bahn ist zu unflexibel", sagt er und kritisiert die Maut-Erhöhung als "staatliche Gelddruckmaschine".

"Ein regelrechtes Speditionssterben" befürchtet Stefan Janda, Prokurist bei der Kuypers Transport GmbH in Dormagen. "Schon nach der Einführung der Maut haben gute, alteingesessene Spediteure lieber ihre Wagen verkauft und zugemacht als ins Minus zu fahren", weiß der Fachmann. Hinzu kämen die steigenden Energiekosten.