Neue Mathematikschule setzt auf Anschauung Erfolg in den Lernkurven ablesbar

Siebenundzwanzig Plätzchen minus drei, die im Mund der großen Schwester verschwunden sind, plus zwei Päckchen von den Eltern, plus ein Umschlag von der Oma. Dieses Jahr musste Marina nicht lange nachdenken, geschweige denn mit den Fingern nachrechnen, wie viele Teile auf dem Gabenteller lagen. Blitzschnelles Kopfrechnen ist für die Elfjährige aus Strümp mit der Matheschwäche kein Problem mehr, seit sie Kumon-Kind ist.

In den Fünfziger Jahren entwickelte ein japanischer Mathelehrer die nach ihm benannte Kumon-Methode für seine Söhne, die das Talent für Zahlen scheinbar nicht geerbt hatten. Heute steht hinter dem Namen der größte private Bildungsanbieter der Welt mit über 25.000 Schulen in 45 Ländern. Meerbusch ist längst kein weißer Fleck mehr auf der Standortkarte. Vor kurzem eröffnete in Osterath die dritte Schule - ein Ein-Frau-Betrieb, wie die Schule von Monika Schuster in Strümp.

Marika Fuchs aus Büderich hat derweil Assistenten. Die gebürtige Japanerin führt die erste und größte Kumon-Schule Deutschlands mit über vierhundert, zumeist landsmännischen Schülern. Alle drei sind angetreten, um nicht nur Matheprobleme zu beheben, sondern in erster Linie um das Lernen zu revolutionieren - mit Hilfe der standartisierten Arbeitsblätter mit steigendem Schwierigkeitsgrad: 3200 Seiten, von Schäfchen- und Birnenzählen bis zu Gleichungen höheren Grades, untergliedert in Zehnersets.

Jede Stufe wird mit einer sich selbst erklärenden Beispielaufgabe eröffnet, dann ist nachmachen angesagt. Erfolgsdruck soll aber nicht auf kommen. "Der Test wird erst geschrieben, wenn das Bestehen gewährleistet ist", sagt Monika Schuster, die diesen Zeitpunkt aus den Lernkurven der Schüler ablesen kann. Für deren Erstellung schreiben die Kinder die Uhrzeit zu Beginn und Ende einer Setbearbeitung auf. Außerdem wird die Fehlerzahl vermerkt. Sima Djalali

(NGZ)
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