Rhein-Kreis Neuss Erdbeben in Japan: Rhein-Kreis bietet Hilfe an

Rhein-Kreis Neuss · Bestürzung und Sorge haben die Nachrichten über das verheerende Erdbeben in Japan am Freitag vielerorts im Rhein-Kreis ausgelöst. Besonders groß war die Betroffenheit in Meerbusch, das als eine von nur zwei Kommunen in NRW seit kurzem eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Shijonawate unterhält.

Ein Anruf im dortigen Rathaus sorgte für Erleichterung: In Shijonawate, das etwa 600 Kilometer südöstlich von Tokio entfernt bei Osaka liegt, habe es keinerlei Auswirkungen des Bebens gegeben, hält Pressesprecher Michael Gorgs fest. Bürgermeister Dieter Spindler hält deshalb an den Plänen fest, mit einer Delegation am 24. März zum ersten Mal die Partnerstadt zu besuchen. "Sofern sich die Lage nicht weiter zuspitzt."

Viele andere Unternehmen oder im Kreis lebende Japaner konnten sich nicht so schnell Gewissheit verschaffen. "Wir haben noch keinen Kontakt mit der Zentrale in Honscha", hieß es zum Beispiel bei der Yakult Deutschland GmbH in Neuss. Und auch Udo Bonus von der Mitutoyo Europe GmbH in Neuss wusste zu berichten: "Wir sind alle geschockt. Hier laufen viele Handys heiß." Entwarnung konnte allerdings schnell Josef Thiel von Toshiba geben. Die Konzernzentrale habe zwar stark geschwankt und auch Fabriken mussten evakuiert werden, doch Menschen kamen nicht zu Schaden. Das gelte auch für die deutschen Toshiba-Mitarbeiter, die gerade in Japan unterwegs sind. Beurlauben ließ sich daher in den angefragten Neusser Unternehmen kein japanischer Arbeitnehmer, und auch zum Unterricht in der Internationalen Schule waren alle japanischen Schüler erschienen.

Rund 2000 Japaner leben im Rhein-Kreis, vor allem in Neuss und Meerbusch. Eine der größten Kolonien in Europa. Aber auch 50 japanische Firmen – davon 20 mit Sitz in Neuss – drücken eine enge Verbundenheit des Kreises mit Japan aus. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, den die Nachricht vom Beben auf der ITB in Berlin erreichte, brachte in einem Schreiben an den japanischen Generalkonsul Kiyoshi Koinuma "mein tiefes Bedauern über die aktuellen, furchtbaren Ereignisse in Ihrem Land aus." Wo der Rhein-Kreis helfen und unterstützen könne, so Petrauschke, "würden wir dies gerne tun".

(NGZ)
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