Erziehungsberatungsstellen gegen Kürzungen "Ein Drittel weniger"

Erziehungsberatungsstellen gegen Kürzungen · Wenn die geplanten Kürzungen der Landesregierung umgesetzt werden, fehlen den Erziehungsberatungsstellen im Kreis Neuss die Mittel, um ihr momentanes Angebot für Eltern und Kinder aufrecht zu erhalten.

Am Freitag machten drei Beratungsstellen mit einer Aktion auf Auswirkungen aufmerksam: Die Schüler der Hauptschule Büttgen bildeten zwei Gruppen, von denen eine nach dem "Sozial-Kahlschlag" nicht mehr beraten werden könnte - genau ein Drittel der Beratung fiele dann weg.

Bettina Wietzker, Leiterin der Jugendberatungsstelle JUBS vom Evangelischen Kirchenkreis Gladbach/Neuss, betont, dass durch die Einsparung für kommunale Erziehungsberatungsstellen 66.500 Euro fehlen werden, die an anderen Stellen eingespart würden: "Ein Drittel weniger Beratungskapazität führt zu langen Wartezeiten, die chronische Krankheiten, höhere Gesundheitskosten und Heimaufenthalte nach sich ziehen könnten."

Wie Christa Heiken-Löwenau von der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt Neuss erläutert, könnten durch frühzeitiges Erkennen von Entwicklungsstörungen und Familienkonflikten Krisen und Gewaltsituationen verhindert werden, was bald nicht mehr gewährleistet sei: "Wir machen uns Sorgen um die psychosoziale Versorgung." Dorothea Brilmayer-Riesbeck, Leiterin von "balance", der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche im Stadtdekanat Neuss, ergänzt: "Wenn das Land die Mittel kürzt, bricht eine elementare Säule der Finanzierung weg." cw

(NGZ)
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