Ehrenamtspreis 2024 im Rhein-Kreis Neuss Kandidaten und erste Preisträger für den Ehrenamtspreis stehen fest
Rhein-Kreis · Der Ehrenamtspreis „Freiwillig. Engagiert. Für andere“ hat seine ersten Preisträger: Die Jury aus Vertretern des Rhein-Kreises, von RWE Power und NGZ hat in den Kategorien Jugend- und Jurypreis entschieden. Außerdem wurden elf Kandidaten für den Publikumspreis nominiert.
Vom handgeschriebenen Brief bis zur umfänglichen Dokumentation, von engagierten Einzelpersonen und etablierten Institutionen, von Jugendlichen, Berufstätigen und Ruheständlern – zahlreiche Vorschläge und Bewerbungen sind beim Rhein-Kreis für den Ehrenamtspreis „Freiwillig. Engagiert. Für andere.“ eingegangen. Der wird vom Rhein-Kreis Neuss, RWE Power und der Neuß-Grevenbroicher Zeitung in den drei Kategorien Jugend-, Jury- und Publikumspreis verliehen. Jetzt hat die Jury getagt und elf Kandidaten für den Publikumspreis benannt. Über den Sieger entscheiden die NGZ-Leser per Abstimmung. Fest stehen aber jetzt schon die Gewinner in den beiden anderen Kategorien.
Jugendpreis
Über den Jugendpreis dürfen sich Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Norf freuen, die sich freiwillig ehrenamtlich in sozialen Einrichtungen engagieren. Mindestens einmal pro Woche besuchen einige von ihnen das Seniorenzentrum Diakonie Stift Norf, um den Bewohnerinnen und Bewohnern dort Gesellschaft zu leisten, sich mit ihnen zu unterhalten oder einen Spaziergang zu unternehmen. Andere bringen sich in der Kindertagesstätte LuKiTa Norf ein, spielen mit den Kindern oder lesen ihnen etwas vor. Eine weitere Schülerin hilft etwa in der OGS Grundschulkindern bei den Hausaufgaben.
„Es ist beeindruckend und vorbildlich, wie die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus Norf sich in ihrer Nachbarschaft engagieren“, sagt Jury-Mitglied Karl-Heinz Stauten, Leiter der Sparte Braunkohlenkraftwerke bei RWE Power. „Sie leisten freiwillig nicht nur unmittelbar wertvolle Unterstützung für ältere Menschen und Kinder, sondern sammeln auch wichtige Erfahrungen, die sie fürs Leben prägen werden.“ Diesem Engagement zollt auch Katharina Reinhold, 1. stellvertretende Landrätin und Vorsitzende des Kreis-Sozialausschusses, Respekt: „Es werden viele unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche abgedeckt. Die Schülerinnen und Schüler engagieren sich neben dem doch anstrengend gewordenen Schulalltag für andere, darüber freue ich mich sehr.“ Sie dafür motivieren zu können, sei ebenfalls eine bemerkenswerte Leistung. Und: Obendrein könne ihnen „der ehrenamtliche Einsatz bei der Berufsorientierung helfen“, so Reinhold.
Jurypreis
Der Preis der Jury geht an das Team der täglichen Hausaufgabenhilfe der evangelischen Auferstehungskirche Weckhoven. Entstanden in der Corona-Pandemie ist das Angebot inzwischen aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenken. Die Ehrenamtlichen betreuen Kinder der örtlichen Gemeinschaftsgrundschule Kyburg. Darunter auch Kinder, die durch Flucht oder Migration Sprachprobleme haben oder solche, die keinen Platz in der OGS bekommen haben. Sie alle erhalten ein frisch zubereitetes, warmes Mittagessen und werden anschließend gezielt bei den Hausaufgaben unterstützt.
„Die Ehrenamtlichen schaffen dort einen Ersatz, wo es keine flächendeckende Förderung nicht“, lobt Kreisdirektor Dirk Brügge. „Die Gruppe setzt sich in hoher Intensität und Kontinuität für die Kinder ein und fördert sie auf ihrem Weg zu einem Schulabschluss. Auf der anderen Seite wird auch den Eltern eine Hilfestellung bei der Betreuung geboten im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“ Dass sich die Ehrenamtler aus Weckhoven „Woche für Woche, von Montag bis Freitag mit großem Engagement für die Kinder einsetzen“, hat auch Karl-Heinz Stauten überzeugt. „Ihre bemerkenswerte Ausdauer und Verlässlichkeit als Unterstützer für die Schüler beeindrucken mich besonders“, sagt er.
Publikumspreis
Aus der Fülle der Vorschläge und Bewerbungen hat die Jury darüber hinaus elf weitere Kandidaten für den Publikumspreis ermittelt. Nominiert sind:
- Die Alltagshelfer Grevenbroich. Sie unterstützen etwa bei Arztbesuchen und Einkäufen, bieten Veranstaltungen und das „Café Alltäglich“ an.
- Das Team des Rotkreuz-Ladens in Neuss. 25 Frauen kümmern sich ums Auswählen, Sortieren und Verkaufen der Kleidung und haben immer ein offenes Ohr.
- Hildegard Ehbauer aus Neuss. Sie ist für die Further Grundschulen und Kindertagesstätten drei Mal pro Woche als Vorlese-Oma tätig. Darüber hinaus führt sie mit ihrem Mann Karlheinz Ehbauer die katholische öffentliche Bücherei der Gemeinde Heilig Geist.
- Margret Krey aus Neuss. Sie ist Sterbebegleiterin beim ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst der Diakonie Rhein-Kreis Neuss.
- Klaus Peter Michalak aus Korschenbroich. Er ist der 1. Vorsitzende des Bürgerbus-Vereins Korschenbroich und koordiniert das Gesamtkonstrukt, das aus vielen helfenden Händen besteht.
- Das Team der Freiwilligenzentrale Neuss. Sieben Frauen und Männer unterstützen die Freiwilligenzentrale, initiieren Projekte, bieten Sprechstunden an und machen die Arbeit bekannt.
- Die Messdienergemeinschaft St. Stephanus Hoeningen. Fünf junge Frauen und Männer leiten die Gruppe, die insgesamt 38 Mädchen und Jungen umfasst. Sie schaffen ein Konzept zwischen Altardienst und gemeinsam gelebter Freizeit.
- Die Interkulturellen Projekthelden aus Neuss. Seit Jahren fördert die Gruppe Integration, Gemeinschaft, Toleranz und Bildung – und das Kulturen und Generationen übergreifend.
- Die Stadtranderholung Neurath. Seit 30 Jahren organisiert das Team im Sommer eine Ferienfreizeit für Kinder und Jugendliche mit Workshops, Tagesausflug und Nachtwanderung. Erweitert wurde das Projekt zuletzt um einen Spieleanhänger.
- Der Handwerksdienst im Netzwerk 55+ Neuss Mitte. Die Ehrenamtler unterstützen Senioren und Menschen mit Behinderung bei kleinen Handwerksarbeiten oder der Nutzung von Laptop, Smartphone und anderen Medien.
- Gerd Cattelaens aus Korschenbroich. Er kümmert sich schon seit vielen Jahren um betagte Bürger in seiner Nachbarschaft in Drölsholz – hilft im Haushalt, fährt zum Arzt, repariert kaputte Dinge und vieles mehr.
Über den Sieger entscheiden die NGZ-Leser per Abstimmung telefonisch oder online ab dem 19. September. Damit die Entscheidung leichter fällt, werden die Kandidaten in den folgenden Wochen in kurzen Porträts vorgestellt. Abschließend gibt es noch eine Übersicht mit den Details für die Abstimmung.