Neuss Die Straßenbahn bleibt ein Thema

Trassenführung: Im Hauptstraßenzug werden schon Gleise verlegt / Kommt ein Anwohnerantrag?

 Auf der Krefelder Straße (Foto) werden bereits die Gleise verlegt und kündigen die Rückkehr der Straßenbahn an - ebenso auf der Oberstraße. Doch die Diskussion um die Straßenbahn dauert an. Viele fühlen sich bestätigt, dass eine straßenbahnlose Innenstadt an Attraktivität gewinnt.

Auf der Krefelder Straße (Foto) werden bereits die Gleise verlegt und kündigen die Rückkehr der Straßenbahn an - ebenso auf der Oberstraße. Doch die Diskussion um die Straßenbahn dauert an. Viele fühlen sich bestätigt, dass eine straßenbahnlose Innenstadt an Attraktivität gewinnt.

Foto: NGZ

Neuss Wenn Schützen und Musiker Ende August durch die Stadt ziehen, werden sie eine Premiere erleben: Erstmals werden keine Schienen auf dem Hauptstraßenzug das Marschieren erschweren. Welche Meinung sie dann zur Trassenführung der Straßenbahn haben werden, weiß heute keiner. Einer fühlt sich jedenfalls schon bestätigt, wenn er heute durch die straßenbahnlose City spaziert: Dr. Jörg Geerlings. Der Parteivorsitzende der Neusser CDU hatte stets für die Herausnahme der Straßenbahn geworben - vergebens. Denn die Neusser sprachen sich vor Jahresfrist pro Straßenbahn aus. Dieses Votum akzeptiert Geerlings bis heute, auch wenn er in der Sache immer noch anderer Meinung ist.

Ein Teil der Gleise für die Rückkehr der Straßenbahn werden bereits wieder verlegt. Die Krefelder Straße und Abschnitte die Oberstraße werden nach den Kanalarbeiten bereits jetzt in ihre "endgültige Gestaltung" versetzt. "Es ist doch unser Auftrag", sagt Heinz Runde, "die Arbeiten so schnell wie möglich abzuschließen. Daran halten wir uns." Der Stadtwerke-Geschäftsführer erinnert daran, dass die schweren Busse möglichst zeitnah auf ihre angestammte Trasse zurückkehren sollen: "Auf den Improvisationsstrecken können leicht Schäden entstehen." Die Gleise auf dem Büchel und auf der Niederstraße sollen aber erst nach dem Schützenfest verlegt werden. Die Stadtwerke sind federführend bei der Umgestaltung des Hauptstraßenzuges.

Bündnis 90/Die Grünen nutzen den Beginn der Gleisarbeiten, um ein Ende der erneuten Straßenbahn-Diskussion ("Sommertheater") zu fordern. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Roland Kehl, erinnert daran, dass ein Rückbau "viel Geld kosten und die Fertigstellung des Hauptstraßenzuges sich um circa ein Jahr verzögern würde".

So einfach legt CDU-Chef Dr. Jörg Geerlings das Thema nicht zu den Akten. Richtig sei, dass sich der Rat an das Ergebnis des Ratsbürgerentscheids halten werde. "Wenn aber ein Engagement aus der Bürgerschaft an den Rat herangetragen wird, dann ist die Politik gut beraten, sich das Ansinnen genau anzuschauen." Im Klartext: Für den Rat ist die Straßenbahn-Frage entschieden. Die Beschlüsse aus dem Sommer 2007 werden umgesetzt.

Im Mai hatte sich eine Mehrheit beim Ratsbürgerentscheid für den Verbleib der Straßenbahn im Hauptstraßenzug ausgesprochen. Folglich muss die Initiative für eine neue Straßenbahn-Debatte auch aus der Bürgerschaft kommen. Die Gemeindeordnung hält dazu ein plebiszitäres Element bereit: den Einwohnerantrag. Mindestens 4000 Neusser müssten mit ihrer Unterschrift den Antrag unterstützen, dann steht die Straßenbahn erneut auf der Tagesordnung. Das kann frühestens am 19. September so sein, wenn der Rat erstmals nach der Sommerpause wieder zusammentritt.

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