Gewerkschaft im Rhein-Kreis Neuss DGB wirbt für Betriebsratswahlen

Rhein-Kreis · Die Betriebsratswahlen haben begonnen. Sie finden alle vier Jahre statt und gehen noch bis Ende April. Im DGB-Büro Neuss machten jetzt Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter auf die Bedeutung dieser Wahlen, aber auch auf die Bedeutung von Betriebsräten aufmerksam.

 Sie erklärten, warum die Betriebsratswahlen so wichtig sind (v.l.): Stefan Mross, Michaela Pampel, Heinz Höhner, Sigrid Wolf und Udo Fischer.

Sie erklärten, warum die Betriebsratswahlen so wichtig sind (v.l.): Stefan Mross, Michaela Pampel, Heinz Höhner, Sigrid Wolf und Udo Fischer.

Foto: Andreas Woitschützke

Ihr Credo: Sowohl die Arbeitnehmer, als auch die Arbeitgeber würden davon profitieren. Sigrid Wolf, Geschäftsführerin DGB-Region Düsseldorf, sagt, dass es Arbeitgeber immer noch nicht gerne sehen, wenn sich bei ihnen ein Betriebsrat etabliert.

Dabei habe auch der Arbeitgeber Vorteile, wie Untersuchungen ergeben hätten: „Die Mitarbeiter bringen mehr Ideen ein, sodass die Produktivität messbar steigt.“ Auch in Zeiten, wo es zunehmend schwerfällt, freie Stellen zu besetzen, ist die Existenz eines Betriebsrats ein Vorteil gegenüber Betrieben ohne solch ein Gremium. Und die Angestellten profitierten von mehr Urlaub, mehr Familienfreundlichkeit und besseren Löhnen.

Udo Fischer, Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Neuss, war Personalratsvorsitzender bei der Polizei, berichtete, dass es für den Arbeitgeber einfacher ist, unangenehme Dinge zu klären, wenn er vertrauensvoll mit dem Personal- beziehungsweise Betriebsrat zusammenarbeitet.

Volker Consoir, Stellvertretender Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf Neuss, weiß, dass ein Betriebsrat dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann. In großen Betrieben werde der Betriebsrat nicht zuletzt deshalb in aller Regel nicht in Frage gestellt, in kleineren Handwerksbetrieben dagegen häufiger.

Stefan Mross, Betriebsratsvorsitzender Aluminium Norf, erzählte von einem ungewöhnlichen Projekt, das sehr erfolgreich in seinem Betrieb etabliert wurde: „Für Mitarbeiter, die zum Beispiel Angehörige betreuen müssen und deshalb weniger arbeiten können, gibt es die Zeitspende. Mitarbeiter traten bis zu 60 Stunden an einen Kollegen ab, der anonym bleibt.

Für Heinz Höhner, Betriebsrats-Vorsitzender der Speira Aluminium Grevenbroich, ist eine Beteiligung bei den Betriebsratswahlen ein „starkes Signal an die Arbeitgeber“.

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