Rhein-Kreis Neuss Der Rhein-Kreis Neuss wird Klimapartner in Kolumbien

Rhein-Kreis Neuss · Der Rhein-Kreis Neuss tritt dem Projekt "50 kommunale Klimapartnerschaften bis 2015" bei und nimmt damit Beziehungen zur Gemeinde Solano in Kolumbien auf. Dies beschloss jetzt der Kreistag mehrheitlich mit den Stimmen von den Christdemokraten und den Mitgliedern der FDP.

Hinter dem Programm stehen unter anderem das Bundesentwicklungsministerium, der Deutsche Landkreistag und Deutsche Städtetag. Ziel ist die Entwicklung gemeinsamer Handlungsprogramme zum Klimaschutz in Entwicklungs- und Schwellenländern. In der ersten Projektphase wurden zehn Partnerschaften mit Regionen in Afrika aufgebaut, in der zweiten Runde wird der Blick nach Lateinamerika gerichtet.

Der Rhein-Kreis Neuss sieht im Bürgermeister der kolumbianischen Gemeinde Solano einen zuverlässigen Partner. Eliseo Murillo Criollo gilt als Verfechter des Schutzes tropischer Regenwälder und engagierter Bewahrer indigener und kleinbäuerlicher Gemeinschaften. Die Gemeinde Solano liegt im Amazonasgebiet Kolumbiens und besitzt mit seinen Regenwäldern eine große biologische Vielfalt. Seine Fläche entspricht der Größe Dänemarks, und mit dem Nationalpark "Alto Fragua Indi Wasi" gibt es dort zudem das weltweit erste Großschutzgebiet, das vor zehn Jahren auf Initiative der Ureinwohner gegründet wurde.

Die peripher gelegene Gemeinde leidet unter massiven Defiziten an Infrastruktur. So besteht keine Straßenanbindung, eine Stromversorgung ist nur zwischen 18 und 22 Uhr möglich. Die dort produzierten Agrarprodukte (Kakao, Früchte) könnten über den fairen Handel im Rhein-Kreis Neuss vermarktet werden.

Die Kreisverwaltung liefert mit lokal ansässigen Firmen der erneuerbaren Energien technisches Fachwissen zur Förderung des kommunalen Klimaschutz in Solano, hieß es im Kreistag.

(stef)
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