Digitalisierung im Rhein-Kreis Kulturbereich soll bis 2023 digitalisiert sein

Rhein-Kreis · Im Mundartarchiv müssen Mitschnitte von Radiosendungen und Veranstaltungen aus mehr als 40 Jahren gesichert werden.

 Achim Thyssen ist Leiter des Mundartarchivs.

Achim Thyssen ist Leiter des Mundartarchivs.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Bis 2023 soll die Digitalisierung im Bereich Kultur des Rhein-Kreises abgeschlossen sein. So zumindest sieht es der Zeitplan der Kreisverwaltung vor. Sie stellte den Kulturpolitikern Maßnahmen vor, mit denen sie diesem Ziel näherkommen will.

So hat etwa das Kulturzentrum Sinsteden gemeinsam mit dem Förderverein einen Audioguide für die ständigen Sammlungen erstellt. Dieser akustische Führer werde bei Besuchern, die außerhalb von Führungen die Ausstellungen anschauen, sehr gut angenommen, erklärte die Kreisverwaltung. In einem nächsten Schritt soll der Audioguide auch für Kinder und Jugendliche bereitgestellt werden. Seit Anfang des Jahres inventarisiert eine Honorarkraft die archäologische Sammlung und wird bereits während der Inventarisierung eine Veröffentlichung über Museum-digital vornehmen.

In digitaler Form sollen auch rund 2653 Karten aus der Sammlung des Archivs im Rhein-Kreis demnächst vorgehalten werden. Im ersten Halbjahr soll die Digitalisierung „durch einen erfahrenen Dienstleister aus Bielefeld“, wie es heißt, erfolgen. Nach Abschluss der Arbeit stehen digitale Abbildungen der Karten in verschiedenen Formaten zur Verfügung. Dadurch könnten die Originale geschont werden.

Vollständig erfasst wurde inzwischen der Sammlungsbestand Vater-Doberstein mit rund 1000 Jugendstilfliesen, Möbelstücken und Vasen im Kreismuseum Zons. Ambitioniert ist das Vorhaben, das Internationale Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“ zu digitalisieren. Die Sammlung beinhaltet auf über 250 großen Magnettonträgern Mittschnitte von Radiosendungen und Veranstaltung aus mehr als 40 Jahren. Diese Mittschnitte dokumentieren die Beschäftigung mit der niederdeutschen Sprache in den Medien und im öffentlichen Raum. Zum Teil sind die Mittschnitte einzigartig, wie betont wurde, weil es selbst in Rundfunkanstalten keine Kopien mehr davon gebe.

Die Digitalisierung ist wichtig, da mit dem Verschwinden alter, analoger Abspielgeräte die Gefahr besteht, dass auch im Mundartartchiv diese Sammlung bald nicht mehr nutzbar sein wird. Nunmehr werden in den nächsten Monaten die analogen Tonträger digitalisiert und auf neuen Speichermedien für die Zukunft gesichert.

(kl)
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