KKV-Diözesanverband für Eigenverantwortung "Der Einzelne muss zu mehr Eigeninitiative ermutigt werden"

KKV-Diözesanverband für Eigenverantwortung · Der KKV Diözesanverband Köln warne schon seit Jahren davor, dass das derzeitige System der sozialen Sicherung - nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung - auf Dauer nicht mehr zu finanzieren sei. Aus diesem Grund plädiere er angesichts der aktuellen Diskussion um das Vorziehen der Steuerreform erneut für mehr Eigenverantwortung. "

Soziale Gerechtigkeit und Eigenverantwortung sind für uns keine Gegensätze, sondern die zwei Seiten derselben Medaille. Eigenverantwortung im Sinne des Subsidiaritätsprinzips ist nicht unsozial, sondern das Kennzeichen einer Gesellschaft, die soziale Gerechtigkeit anstrebt. Sozial ist deshalb, was den Einzelnen zur Eigeninitiative ermutigt und zur Eigenständigkeit befähigt", betont Hans-Josef Arck, Bonn, Vorsitzender des Kölner KKV-Diözesanverbandes.

Unsozial sei demzufolge alles, was die öffentliche Hand ohne jede Gegenleistung des Empfängers bereitstelle. Schließlich könne auch der Staat nur das verteilen, was andere vorher erwirtschaftet hätten. Wer sich nur um die Verteilung des Kuchens Gedanken mache und nicht um seine Herstellung, vergesse, dass auch der Staat unsozial handele, wenn er seinen Bürgern immer mehr von dem Geld abnehme, das sie vorher - oftmals sauer genug - verdient hätten.

Der katholische Sozialverband fordert deshalb die Politiker auf, endlich alles zu tun, um die Staatsquote zu senken und deshalb auch die geplante Steuerreform vorzuziehen. Selbst Bundesfinanzminister Hans Eichel habe bereits im Jahr 2000 erkannt, dass der Staat ohnehin keine gerechte Verteilung erreiche, "wenn er den Bürgern über Steuern viel wegnimmt und dann über Sozialleistungen wieder zurückgibt." Die Gegenfinanzierung sollte daher in der Hauptsache durch den Wegfall von Subventionen beziehungsweise Steuervergünstigungen erfolgen.

Im übrigen werde es nach Ansicht des KKV Diözesanverbandes Köln auch dem christlichen Menschenbild nicht gerecht, wenn der Mensch nur als Kollektivwesen gesehen werde, bei dem der Einzelne immer mehr durch die Gesellschaft gesteuert und damit gleichzeitig eine Mentalität der "sozialen Hängematte" gefördert werde. Wer jedoch den Menschen als Ebenbild Gottes betrachte, der als Individuum mit einer ihm eigenen Würde, Willensfreiheit und Verantwortung ausgestattet sei, der müsse gleichzeitig respektieren, dass der Mensch vor diesem Hintergrund auch für sein Tun selbstverantwortlich sei.

Der KKV ist der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung. Er zählt heute rund 10.000 Mitglieder in zirka 120 Ortsgemeinschaften. Dem Diözesanverband Köln gehören rund 700 Mitglieder an, darunter auch in den Ortsgemeinschaften Kaarst und Neuss. Weitere Informationen über den KKV findet man im Internet unter www.kkv-bund.de oder unter www.kkv-dv-koeln.de.

(NGZ)
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