Impulstag des Dehoga in Neuss Gastgewerbe fordert Unterstützung

Rhein-Kreis Neuss · Zum hybriden Impulstag des Gastgewerbes unterstrich der Dehoga NRW vor Gastronomen und Hoteliers in Neuss und im Netz gegenüber Spitzenpolitikern aus der Landespolitik den Willen der Branche, wieder durchzustarten.

 Das aktuelle Jahr wird nach Einschätzung des Dehoga zum Härtetest für viele der rund 45.000 Gastronomen und Hoteliers in NRW. (Symbolbild)

Das aktuelle Jahr wird nach Einschätzung des Dehoga zum Härtetest für viele der rund 45.000 Gastronomen und Hoteliers in NRW. (Symbolbild)

Foto: dpa/Boris Roessler

(NGZ) Das Gastgewerbe in NRW befindet sich trotz des Wegfalls der Corona-Beschränkungen immer noch im Ausnahmezustand. Viele „Corona-Probleme“ sind geblieben: hohe Umsatzverluste, zurückzuzahlende Kredite, dramatische Beschäftigtenentwicklung, verunsicherte Unternehmer, Beschäftigte und Gäste sowie die Ungewissheit über die weitere pandemische Entwicklung. „Mit neuen Herausforderungen wie den Folgen des Ukraine-Krieges und der stark steigenden Lebensmittel- und Energiepreise ist die Branche zusätzlich konfrontiert“ unterstrich Patrick Rothkopf, Regionalpräsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) NRW, anlässlich des Impulstages Gastgewerbe, der jetzt in Neuss stattfand.

Der Dehoga hatte wenige Wochen vor der Landtagswahl zum politischen Austausch mit Gastronomen und Hoteliers geladen. Gekommen waren die Spitzenkandidaten von Bündnis90/Grünen Mona Neubaur, von der FDP Joachim Stamp, von der SPD Thomas Kutschaty und für die CDU Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. An der Veranstaltung nahmen in Präsenz und online knapp 2000 Unternehmer aus dem Gastgewerbe teil. Wie sehr das Thema „Kostenanstieg“ die Branche momentan bewegt, zeigt eine aktuelle bundesweite Umfrage des Dehoga, an der sich auch rund 500 Gastronomen und Hoteliers beteiligten. Standen in den vergangenen beiden Jahren die wirtschaftlichen und personellen Auswirkungen der Pandemie immer auf den vordersten Plätzen, sind für die Unternehmer im Gastgewerbe jetzt Steigerungen bei „Energiekosten“ (87,4 Prozent), Lebensmittelpreisen (86,7 Prozent) und Personalkosten (72,2 Prozent) die größten Herausforderungen gefolgt von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie (68,2 Prozent) und dem akuten Mitarbeitermangel (57,9 Prozent).

Das aktuelle Jahr wird nach Einschätzung des Dehoga deshalb zum Härtetest für viele der rund 45.000 Gastronomen und Hoteliers und die Entwicklung des Gastgewerbes zwischen Rhein und Weser. „Wir wollen anknüpfen an die Vor-Corona-Jahre. Wir wollen wieder Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen. Wir wollen wieder in unsere Betriebe und damit in die Zukunft der Branche investieren“, so Rothkopf. Der Dehoga erwartet deshalb neben dem reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Speisen und Getränke, dass der Staat Betriebe und Beschäftigte, die immer noch von der Pandemie betroffen sind, weiterhin unterstützt und zudem jetzt die notwendigen Maßnahmen ergreift, einen dritten Corona-Herbst mit verheerenden Konsequenzen für die Branche zu verhindern. „Die Pandemie und ihre Auswirkungen sind auch mit Wegfall der Beschränkungen für Gastronomie und Hotellerie lange nicht vorbei“, so Rothkopf. Wichtige Botschaft für Gastronomen und Hoteliers: In der politischen Diskussion war man sich darüber im Klaren und versprach auch künftig staatliche Unterstützungen für das Gastgewerbe, wollte aber zum Beispiel in Bezug auf eine Entfristung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf Speisen nichts versprechen, was angesichts des Ukraine-Krieges und seinen Auswirkungen nicht eingehalten werden könne.

(NGZ)
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