Rhein-Kreis Neuss "Dachmarke Niederrhein"

Rhein-Kreis Neuss · Rhein-Kreis Neuss Eine "Dachmarke Niederrhein" muss her. Diese Forderung stellte Viersens CDU-Fraktionschef Rudolf Alsdorf am Montag in Uedesheim auf. Die Begründung lieferte der Politiker gleich nach: "Schon in 100 Kilometern Entfernung gibt es nur noch verschwommene Vorstellungen davon, wo und was der Niederrhein eigentlich ist." Alsdorf traf mit seinen Amtskollegen Lutz Lienenkämper (Neuss), Ulrike Ulrich (Kleve), Dr. Hans-Georg Schmitz (Wesel), Wilfrid Fabel (Krefeld) und Rolf Besten (Mönchengladbach) zusammen und erörterte Wege zur Gemeinsamkeit.

 Gemüse und mehr: Mit dem Agrobusiness-Projekt und anderen Initiativen soll die Region weiter zusammenwachsen. Dafür haben sich am Montag in Uedesheim die Fraktionschefs der Niederrhein-CDU ausgesprochen.

Gemüse und mehr: Mit dem Agrobusiness-Projekt und anderen Initiativen soll die Region weiter zusammenwachsen. Dafür haben sich am Montag in Uedesheim die Fraktionschefs der Niederrhein-CDU ausgesprochen.

Foto: M. Reuter

Basis für die Entwicklung weiterer Gemeinsamkeiten ist die Standort Niederrhein GmbH. Und deren Gesellschafterversammlung hat die Kreise Kleve und Wesel, die bisher nur Beobachterstatus haben, eingeladen, vollwertige Mitglieder zu werden. Bei den Unionspolitikern traf dies auf uneingeschränkte Zustimmung. "Das wird von uns ausdrücklich begrüßt. Das ist eine große Chance zu Verbesserung der Zusammenarbeit am Niederrhein", brachte Lutz Lienenkämper als Gastgeber die Stimmung auf den Punkt. Der gemeinsame Appell galt den beiden zuständigen Kreistagen, die Einladung anzunehmen.

Zunächst einmal möchte die Niederrhein-CDU das Agrobusiness-Projekt vorantreiben. Dahinter verbirgt sich der Wunsch, die gesamte Wertschöpfungskette vom Bauernhof beziehungsweise Gartenbaubetrieb bis zum Endkunden unter einem Dach zu vereinen. "Agrobusiness, das ist nicht nur das Gewächshaus. Denn für das Gewächshaus bedarf es der Energie, der Logistik und vieler anderer Branchen; nicht zu vergessen die großen Nahrungsmittelhersteller in unserer Region", so Lienenkämper.

Mit europäischen Mitteln aus der so genannten Ziel-2-Förderung wären die Initiatoren dem anvisierten "Cluster" einen Schritt näher. Die Uedesheimer Runde rief die zuständigen Gremien einmütig auf, die nötigen Projektanträge zu stellen. Nach dem Startschuss in Brüssel im Herbst soll die konkrete Planungsphase beginnen. Doch auch andere Felder lohnen sich nach Auffassung der CDU, beackert zu werden: Der Tourismus zählt genauso dazu wie eine Reihe niederrheinischer Sportveranstaltungen oder Kunstaktionen.

"Wir wollen kein Finnland am Niederrhein, denn diese Seenplatte wäre künstlich" - mit diesen Worten begründete Hans-Georg Schmitz einen Vorstoß in Sachen Auskiesung. In einem Brief an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers treten die Fraktionschefs für eine Neuordnung ein, die dem Konfliktpotenzial zwischen der Abgrabungswirtschaft und den anderen Raumansprüchen besser Rechnung trägt als das bisherige Regelwerk. "Daher ist der Gesetzgeber gefordert, Bergrecht, Abgrabungsrecht und vergleichbare Rechte auf Bundes- und Landesebene in einem Rohstoffgesetz zusammenzuführen", wie Ulrike Ulrich sagt.

(NGZ)
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